Atommüll
Bürgerinitiative „Kein Endlager im Fichtelgebirge“ formiert sich

08.03.2018 | Stand 20.07.2023, 13:47 Uhr
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Am 12. März 2011 explodierten im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi drei Reaktoren. Hochverstrahlte Erde liegt nur in Plastiksäcken abgepackt immer noch unter freiem Himmel. Es gibt kein Endlager. Kinder, Schwangere, Familien werden in ihre hochverstrahlte Heimat rückübersiedelt. Ärzte und Umweltschutzverbände üben scharfe Kritik.

MARKTREDWITZ/LANDKREIS WUNSIEDEL Währenddessen geht 2018 in Deutschland die Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager für hochradioaktiven Atommüll in die nächste Runde. Das Fichtelgebirge ist aufgrund seiner geologischen Voraussetzungen beim derzeitigen Standortauswahlverfahren dabei. Noch ist nichts entschieden. Die Bürgerinitiative „Kein Endlager im Fichtelgebirge“ will vorbereitet sein. Sie lädt alle Interessierten am 12. März um 19.30 in die Katakomben ins Hotel Meister Bär in Marktredwitz ein. Mit dabei Jörg Hacker vom Fichtelgebirgsverein, Udo Benker-Wienands von der Ökologischen Bildungsstätte Burg Hohenberg, Heike Bock von der BI Fichtelgebirge sagt Nein zur Monstertrasse, die BI „Stoppt Temelin“, die Grünen im Fichtelgebirge und die Aarhus Konvention Initiative.

Was man von einer Standortsuche erwarten kann, kann man derzeit live in der Schweiz erleben. Die wenigen übriggebliebenen Standorte sind alle in Nähe der deutschen Grenze. Noch bis Freitag Mitternacht kann man sich aus Deutschland mittels eines Online-Fragebogens in der Schweiz beteiligen. „Die Fragen haben psychologisch nur die Funktion, die verbliebenen grenznahen Endlagerstandorte gegeneinander auszuspielen“, sagt Kreisrätin Brigitte Artmann aus dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Zum Online-Fragebogen kommt man über das Bundesumweltministerium. Auch der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein übt scharfe Kritik, da die bisherige „Beteiligung“ von Menschen, Gruppen und Verbänden an der Schweizer Endlagersuche stets die perfekte Erzeugung von Illusion einer Beteiligung war, die geologischen Gegebenheiten sind aber leider schlecht.

Schwandorf