Treffen in Marktredwitz
Standortsuche für Atommüll-Endlager geht in die nächste Runde – Bürgerinitiative informiert

22.02.2018 | Stand 20.07.2023, 14:40 Uhr
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Die Bürgerinitiative „Kein Endlager im Fichtelgebirge“ lädt alle Interessierten ein, am 12. März um 19.30 in die Katakomben ins Hotel Meister Bär nach Marktredwitz zu kommen.

MARKTREDWITZ/LANDKREIS WUNSIEDEL Am 12. März 2011 explodierten im japanischen AKW Fukushima Daiichi drei Reaktoren. Und in Deutschland geht in diesen Tagen die Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager für hochradioaktiven Atommüll in die nächste Runde. Die Organisation „.ausgestrahlt“ hat in den vergangenen Tagen viele Menschen an jedem potentiellen Endlagerstandort in Deutschland angeschrieben und aufgerufen Bürgerinitiativen zu gründen.

„Es ist wichtig, dass mögliche Betroffene sich frühzeitig informieren, um selber aktiv werden zu können, denn das vom Bundestag beschlossene Standortauswahlverfahren berücksichtigt weder ausreichend wissenschaftliche Kriterien, noch bietet es genügend Raum für Mitbestimmung durch die Bürgerinnen und Bürger“ heißt es in diesem Schreiben. Und weiter „17.000 Tonnen hochradioaktiver Müll müssen für mindestens eine Million Jahre möglichst sicher gelagert werden. Die von Politikern propagierte „weiße Landkarte“, die als Symbol für eine ergebnisoffene Suche stehen soll, hatte von vornherein Flecken. Es kommen nur Gebiete infrage, die über Vorkommen von Salz-, Ton-, oder kristallinem Gestein (etwa Granit) verfügen, so ist es im Gesetz festgelegt.“ Die Organisation „.ausgestrahlt“ hat anhand geologischer Studien der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) eine Deutschlandkarte erstellt, in der die entsprechenden Gesteinsvorkommen verzeichnet sind. Der Landkreis Wunsiedel liegt in einer solchen Region. Wichtig: Der Landkreis Wunsiedel ist noch nicht von offizieller Seite ausgewählt; er kommt jedoch aufgrund seiner geologischen Voraussetzungen potenziell für das Standortauswahlverfahren infrage.

Die Bürgerinitiative „Kein Endlager im Fichtelgebirge“ war bei früheren Suchverfahren bereits aktiv und wird nun wieder reaktiviert. Ihr Kommen zugesagt haben bereits die BI „Stoppt Temelin“, die Grünen im Fichtelgebirge, die Aarhus Konvention Initiative, Jörg Hacker vom Fichtelgebirgsverein sowie Heike Bock von der BI „Fichtelgebirge sagt Nein zur Monstertrasse“.

Schwandorf