Tierseuche
Mit Wildzäunen gegen die Afrikanische Schweinepest

30.11.2020 | Stand 21.07.2023, 2:15 Uhr
−Foto: n/a

Die festen Wildzäune zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik sind fertiggestellt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber informierte über den Abschluss der Bauarbeiten.

Bayern. „Trotz Corona-Pandemie laufen die Vorbereitungsmaßnahmen gegen die ASP weiter auf Hochtouren. Wir tun alles, um Bayern bestmöglich zu schützen. Die Wildzäune entlang der grenznahen Autobahnen stehen. Die Zäune sorgen für ein neues Sicherheitsniveau und einen bestmöglichen Schutz. Eine Einschleppung der Seuche nach Bayern muss verhindert werden. Zusätzlich soll die Bejagung in den Schutzzonen entlang der Wildzäune verstärkt werden: Je geringer die Anzahl der Wildschweine, desto geringer ist die Gefahr, dass sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreitet.“

Auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern wurden die bestehenden Wildzäune durch die zuständigen Autobahnmeistereien auf Schäden überprüft, in Stand gesetzt und vorhandene Lücken durch das Errichten neuer Zäune geschlossen. Das Umweltministerium hat für diese Maßnahme rund 400.000 Euro zur Verfügung gestellt. Stellen an den Fahrbahnen, Brücken und Unterführungen bleiben offen, damit Menschen sie passieren können. Im Seuchenfall können schnell und zielgerichtet Duftzäune und Wildgatter aufgestellt werden, damit Wildschweine davon abgehalten werden, sie zu überqueren. Der Ausbau für weitere bayerische Autobahnen, insbesondere in Richtung Österreich, ist im nächsten Jahr geplant.

Darüber hinaus wurden zentral für Bayern bislang insgesamt rund 500 Kilometer Zaunmaterial (Elektro-, Wildschutz- und Duftzäune) beschafft, die im Seuchenfall schnell und unbürokratisch vor Ort eingesetzt werden können. Zusätzlich wurden kürzlich weitere drei Millionen Euro für weiteres Zaunmaterial zur Verfügung gestellt. Damit kann das Zaunmaterial noch einmal ungefähr verdoppelt werden.

Um einen weiteren Anreiz für eine verstärkte Bejagung zu bieten, hat das Kabinett eine bayernweit erhöhte Abschussprämie von 70 Euro pro Wildschwein beschlossen. Die Aufwandsentschädigung soll ab 1. Dezember 2020 für das aktuelle Jagdjahr gezahlt werden. In den grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien bleibt die bereits Anfang dieses Jahres erhöhte Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Wildschwein für das Jagdjahr 2020/2021 bestehen. Im nächsten Jahreshaushalt sind für die Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen insgesamt rund 13 Millionen Euro vorgesehen.

Im Seuchenfall ist ein frühzeitiges Entdecken und Beseitigen infizierter Wildscheinkadaver eine der wichtigsten ASP-Bekämpfungsmaßnahmen. Dafür werden – neben modernster Drohnentechnik mit Wärmebildkameras – in ganz Bayern in Kooperation mit Jagd- und Hundeverbänden spezielle Kadaversuchhunde ausgebildet. Das Umweltministerium stellt für den Aufbau der Hundestaffel insgesamt rund 150.000 Euro bereit.

Bayern hat bereits vielfältige Vorsorgemaßnahmen gegen die ASP ergriffen. Der bayerische Rahmenplan Afrikanische Schweinepest stellt ein landesweit koordiniertes, schnelles und zielgerichtetes Vorgehen sicher. Zudem wurde Anfang dieses Jahres ein ASP-Abwehr-Paket beschlossen, das umfangreiche Präventionsmaßnahmen beinhaltet. Die Maßnahmen werden laufend überprüft und an die aktuelle Lage angepasst.

Zu den umfangreichen Präventionsmaßnahmen gehören auch besondere Hinweise zu Hygienemaßnahmen und Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung. Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die ausschließlich bei Haus- und Wildschweinen auftritt. Für den Menschen sowie andere Tierarten ist das ASP-Virus ungefährlich.

Weitere Informationen sowie die Karte zu den aufgebauten Wildzäunen sind im Internet abrufbar unter www.stmuv.bayern.de/asp.htm sowie auf der Seite des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter www.lgl.bayern.de/asp.htm.

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