Borkenkäferbilanz 2020
Bayernweit 25 Prozent weniger Schäden als 2019

01.11.2020 | Stand 20.07.2023, 22:39 Uhr
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• Rückläufige Entwicklung in Südbayern, dem Bayerischen Wald und dem Oberpfälzer Wald• Frankenwald ist Bayerns Borkenkäfer-Hotspot 2020 • Prognose: 2021 weiterer Rückgang der Schäden erwartet

Regensburg. Die Bayerischen Staatsforsten verzeichnen für die Borkenkäfer-Saison 2020 (Mai – Oktober) 25 Prozent weniger borkenkäferbedingtes Schadholz als im selben Zeitraum des Vorjahres. Während 2020 bayernweit 848.000 Festmeter (fm) Borkenkäferholz anfielen, waren es 2019 noch 1.143.000 fm.

„In der Saison 2020 lag jeder Monatswert unter den Werten des Vorjahres. Im Oktober 2020 verzeichneten die Bayerischen Staatsforsten bereits den 6. Monat in Folge deutlich weniger Borkenkäferschäden als in den Vergleichsmonaten des letzten Jahres“, so ein Sprecher der Staatsforsten.

Aufgrund der geringeren Schäden und der geplanten kontinuierlichen Aufarbeitung in den kommenden Wochen rechnen die Bayerischen Staatsforsten auch 2021 mit weiter sinkenden Schadholzzahlen, sofern auch das Wetter mitspielt.

Oktober 2020: Aktuelle Situation und Zahlen

Die bayernweiten Käferholzzahlen sind im Oktober im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gesunken und liegen auch unter dem 5-Jahresschnitt:

•Gebuchte Käferholzmenge Oktober 2020: rund 114.000 fm

•Gebuchte Käferholzmenge Oktober 2019: rund 207.000 fm

•Gebuchte Durchschnitts-Käferholzmenge Oktober der letzten 5 Jahre: rund 140.000 fm

Auch kumuliert sind die Werte für den Zeitraum Mai bis Oktober 2020 mit 848.000 fm im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2019 mit 1.143.000 fm (-25,8 Prozent) gesunken.

Borkenkäfersaison 2020: Interpretation der Zahlen

„Mehr Regen als im Vorjahr, etwas kühler und vor allem die kontinuierliche und schnelle Aufarbeitung der Schäden – das sind die drei wesentlichen Gründe, warum wir in diesem Jahr 25 Prozent weniger Borkenkäferschäden haben als im letzten Jahr“, fasst der Staatsforsten-Sprecher die Ursachen für die geringeren Schäden zusammen. „Die Borkenkäferzahlen sind im bayerischen Staatswald in der gesamten Käfersaison 2020 rückläufig gewesen. Das ist ein großartiger Erfolg unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das gesamte Jahr ununterbrochen durchgearbeitet haben“, so der Sprecher. Im Oktober 2020 lagen die Borkenkäferschäden sogar 45 Prozent unter den Werten des Vergleichsmonats 2019.

Für die kommenden Wochen und Monate muss die Aufarbeitung allerdings konsequent fortgesetzt werden, auch wenn die Borkenkäfer bis ins kommende Frühjahr nicht mehr ausfliegen werden: „Viele Käfer haben sich in den Fichten eingebohrt. Diese befallenen Bäume müssen über die gesamten Herbst- und Wintermonate aufgearbeitet werden. Dann werden wir im kommenden Jahr eine geringere Ausgangspopulation haben und die Chance auf weiter sinkende Schadholzzahlen Jahr sind sehr gut“, so die Prognose des Staatsforsten-Sprechers.

Situation in den einzelnen bayerischen Regionen

Bis auf einzelne Hotspots ist der Borkenkäfer 2020 in ganz Bayern auf dem Rückzug. Besonders südlich der Donau – in Oberbayern und Schwaben – sind die Zahlen stark zurückgegangen, gleiches gilt für den Bayerischen Wald und den Oberpfälzer Wald. Hier hat sich die gute Wasserversorgung der Bäume durch ausreichende Niederschläge deutlich positiv auf die Vitalität der Bäume ausgewirkt.

Nördlich der Donau war es deutlich trockener – deshalb sind die meisten Schäden in Franken – und hier besonders im Frankenwald – zu verzeichnen. Außerhalb des Frankenwaldes gehen aber auch in Ober-, Mittel- und Unterfranken die Schadholzzahlen zurück

Regensburg