Hochwasserschutz
Notwendige Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme in der Stauhaltung Geisling auf Minimum begrenzt

16.10.2020 | Stand 24.07.2023, 22:01 Uhr
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Wie schon in den vergangenen zwei Jahren führt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK auch dieses Jahr die erforderlichen Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme an der Donau zwischen Regensburg und Geisling in Wörth an der Donau fort. In diesem Winter finden Maßnahmen beiderseits der Donau zwischen Barbing und der Schleuse Geisling statt.

Wörth an der Donau. Die großen Hochwasser der vergangenen Jahre wurden von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) zum Anlass genommen, die Dämme im Staubereich der Donau nach aktuellem Regelwerk zu untersuchen. Die Standsicherheit der Dämme konnte nachgewiesen werden – allerdings unter der Voraussetzung, dass ein Teil des Bewuchses zur dauerhaften Sicherung der Dämme und zum Schutz vor Hochwasser entfernt wird. Die Gehölzarbeiten werden naturschutzfachlich begleitet.

„Ziel der Maßnahme ist nicht die rigorose Entfernung aller Gehölze, auch wenn es während der Durchführung der Arbeiten vielleicht manchmal so erscheinen mag“, erklärt Jens Böldicke, zuständiger Projektingenieur des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. Vielmehr soll die Balance zwischen technischer Anforderung und größtmöglicher ökologischer Wertigkeit gefunden werden. Vorgesehen ist die Entwicklung hochwertiger Heckenstrukturen im oberen landseitigen Böschungsbereich, die sich mit großflächigen Wiesen- und Magerrasenflächen abwechseln. Diese lassen sich jedoch nicht durch zurechtschneiden des vorhandenen Bewuchses erzeugen. Dazu muss meist erst der gesamte Bewuchs bodengleich abgeschnitten werden. Nach dem Ausfräsen unerwünschter Baumstümpfe treiben die restlichen Wurzelstöcken recht schnell wieder aus.

Die erforderlichen Gehölzarbeiten sind mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Der Eingriff in die Natur wird durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Diese Maßnahmen werden ortsnah in der Zuständigkeit der Naturschutzbehörde koordiniert und umgesetzt. Durch die Verteilung der Arbeiten über einen Zeitraum von mehreren Jahren werden die Auswirkungen auf Flora und Fauna minimiert. Die Gehölzarbeiten finden ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit zwischen November und Februar statt, außerhalb der Brutzeit geschützter Vogelarten. Ein Biologe begleitet die Arbeiten und begutachtet die Flächen und Bäume auf Konflikte mit Tieren, die sich in Winterruhe befinden (zum Beispiel Fledermäuse). Mit dieser Vorgehensweise bringt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK die Sicherheit der Dämme und den Naturschutz bestmöglich in Einklang.

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