Weltbienentag
Schwärmen für den Wald

20.05.2020 | Stand 04.08.2023, 17:10 Uhr
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Sie gehören zu den Fleißigsten im Wald und wohl kaum jemand ist ihnen noch nicht begegnet – den Bienen in unseren bayerischen Staatswäldern.

Regensburg. Mittlerweile ist der Wald sogar mancherorts zur wichtigsten Nektar- und Pollenquelle für Bienen geworden. Aber auch der Forst profitiert von mehr Bienen. Denn die Honig- und Wildbienen bestäuben die dort vorherrschenden Blütenpflanzen. Und das ist wichtig: Rund 90 Prozent aller Pflanzen sind auf Fremdbestäubung angewiesen. Eine optimale Bestäubung gewährleistet eine bessere Qualität von Früchten und Samen, eine höhere genetische Vielfalt und eine größere Biodiversität des Lebensraumes.

Die Bayerischen Staatsforsten und die drei großen Bayerischen Imkerverbände – Landesverband Bayerischer Imker e. V., Verband Bayerischer Bienenzüchter und Bayerische Imkervereinigung – setzen sich deshalb gemeinsam für die Bienen in Bayern ein. Zum Beispiel indem in den Wäldern und Flächen im bayerischen Staatswald mehr Lebensräume für Bienen geschaffen werden. Auch der Waldumbau hin zu Mischwäldern trägt dazu bei, mehr Lebensraum für Wild- und Honigbiene zu generieren. In den strukturreichen Wäldern und Waldrändern gibt es ein vielfältiges Nahrungsangebot bis weit in den Sommer hinein, wenn anderorts nur noch wenig blüht. Zudem wurde der Austausch zwischen Förstern und Imkern gestärkt. Ergänzend stellen alle staatlichen Forstbetriebe in Bayern für Hobbyimker und -imkerinnen als auch für Imkervereine kostenfrei Flächen für das Aufstellen von Bienenvölkern zur Verfügung. Dazu müssen Hobbyimker nur bei Ihrem zuständigen Forstbetrieb anfragen.

Auch Wildbienen profitieren

Während Honigbienen ausnahmslos in Bienenstöcken leben und dort Völker mit bis zu 50.000 Individuen bilden, stellen Wildbienen meist als Einsiedler sehr unterschiedliche Ansprüche an ihre Nistplätze. Etwa die Hälfte der bekannten Wildbienenarten nistet sogar unter der Erde und nutzt dazu häufig von anderen Insekten gebaute Gänge als Bruthöhle. Sogar leere Schneckenhäuser oder Pflanzenstängel sind beliebte Lebensräume – und besonders gerne auch morsches Holz, sogenanntes Biotopholz, wie es in den heimischen Wäldern seit vielen Jahren verstärkt von den Försterinnen und Förstern der Bayerischen Staatsforsten angereichert wird. In künftigen Planungen der Forstbetriebe und den regionalen Naturschutzkonzepten werden die Ansprüche der Bienen noch stärker als bisher berücksichtigt und so die positiven Auswirkungen von Bienen auf unseren Wald verstärkt.

Der Weltbienentag wird seit 2018 am 20. Mai gefeiert. An diesem Tag wurde 1734 der Pionier der modernen Imkerei Anton Janša geboren.

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