Neue Forschung für die Umwelt
Über zwei Millionen Euro für „Projektverbund Ökotoxikologie“

11.05.2020 | Stand 04.08.2023, 16:23 Uhr
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Mit einem neuen Forschungsverbund will Bayern Wissen und Datenlage in den Bereichen Umweltforschung und Umweltvorsorge weiter verbessern. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am Montag, 11. Mai, zum Startschuss eines neuen Projektverbundes.

Bayern. Glauber: „Mit dem neuen Projektverbund nehmen wir die Gesundheit unserer Ökosysteme in den Blick. Wir wollen genau wissen: Welche Stoffe haben welche Wirkung auf die Umwelt. Das schafft wichtige Entscheidungsgrundlagen für politisches Handeln zum Schutz der Umwelt. Mit den Schwerpunkten Insekten, Verkehr und Bauen werden wichtige Themenbereiche aufgegriffen. Anfang 2023 sollen die Ergebnisse vorliegen.“ Durch den modernen Lebensstil findet eine Vielzahl von Stoffen ihren Weg in Pflanzen, Tiere, Luft, Wasser und Boden. Diese können sichtbare und weniger sichtbare Effekte haben. Die Ökotoxikologie untersucht, welche biologischen Auswirkungen ein Stoff auf natürliche Organismen hat. Dem Projektverbund „BayÖkotox – Ökotoxikologische Bewertung von Stoffen in der Umwelt“ gehören insgesamt sechs Forschungsgruppen aus Bayreuth, Coburg, Regensburg und Würzburg an. Kooperationspartner aus Bayern, Deutschland und der Schweiz ergänzen die Arbeit der Projektgruppen. Koordiniert wird BayÖkotox vom Landesamt für Umwelt. Das Umweltministerium finanziert den Verbund mit insgesamt 2,1 Millionen Euro.

Der Projektverbund hat drei inhaltliche Schwerpunkte

Schutz von Insekten: Mit dem Volksbegehren Plus zur Artenvielfalt haben Staatsregierung und Landtag ein klares Zeichen für den Natur- und Artenschutz gesetzt. Die wissenschaftlichen Hintergründe des Rückgangs von Insekten wie beispielsweise der Wildbienen sollen nun vertieft erforscht werden. Die dabei erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnisse können als Basis für zielgerichtete Schutzmaßnahmen dienen. Untersucht werden dabei beispielsweise Einflüsse von Insektiziden auf Nutzinsekten wie etwa bestimmte Wespenarten, die als biologischer Schädlingsschutz dienen können.

Bewertung luftgetragener Schadstoffe aus dem Verkehr: Der Projektverbund untersucht auch die Auswirkungen von Partikeln auf Pflanzen und Tiere. Dabei wird im Detail untersucht, welche Effekte Partikel aus dem Verkehr - wie beispielsweise Bremsabrieb - auf Pflanzen haben. Auch Vorkommen, Herkunft und Auswirkungen ultrafeiner Partikel werden untersucht.

Ökotoxikologische Betrachtung der Ausgangsstoffe von Baumaterialien: Viele Baustoffe werden mit sogenannten Bioziden behandelt, um sie beispielsweise vor Pilzen zu schützen. In Deutschland betrifft das rund ein Viertel der Baustoffe. Dieser Schwerpunkt untersucht, ob und welche Auswirkungen behandelte Baustoffe beispielsweise auf Bodenorganismen haben. Die Ergebnisse werden in eine Gefährdungsbeurteilung von biozidhaltigen Baustoffen einfließen.

Regensburg