Erfolge in Regensburg
Schadstoffe in der Luft – „Es besteht weiterhin Handlungsbedarf“

14.02.2019 | Stand 13.09.2023, 0:35 Uhr
Verena Bengler
−Foto: n/a

„Wir müssen in der Energiewende erfolgreich sein, um das Klima zu retten“, ist sich Bürgermeister Jürgen Huber bei der Pressekonferenz zum Thema „Entwicklung der Luftschafstoffsituation in Regensburg“, am Mittwoch, 13. Februar, sicher. Eines ist klar: Gefordert bei der Minimierung der Luftschadstoffe sind die Industrie, die EU, der Bund, die Länder, aber eben auch die Stadt Regensburg selbst. Und die hat, wie Bürgermeister Huber betont, schon einiges in dieser Hinsicht geleistet:

REGENSBURG Er ist sich sicher, dass unter anderem die Ausweisung einer Umweltzone, die Umstellung der Altstadtlinie auf Elektrobusse und das E-Carsharing dazu beigetragen haben, dass der Stickstoffdioxidwert vom Jahr 2017 auf das Jahr 2018 um zehn Prozent gesunken ist und der Grenzwert damit deutlich unterschritten wurde. Auch der Grenzwert für Feinstaub wurde im Jahr 2018 eingehalten. Die PM10-Feinstaubbelastung der Luft darf im Jahresdurchschnitt nicht mehr als 40 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen. In Regensburg kam man gerade mal auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der PM10-Tagesgrenzwert ist eingehalten, wenn der Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nur an maximal 35 Tagen überschritten ist. In Regensburg gab es 2018 lediglich sechs Überschreitungstage. Dennoch betont Bürgermeister Huber, dass es der Stadt Regensburg sehr wichtig ist, die Luftschadstoffe soweit wie möglich zu reduzieren – unabhängig von Grenzwertdiskussionen. „Die Einhaltung der Grenzwerte im Jahr 2018 ist erfreulich, Ziel muss es aber sein, Luftschadstoffe soweit wie möglich zu reduzieren. Gerade in hochfrequentierten Straßenabschnitten mit enger Randbebauung können durchaus höhere Belastungen als an der amtlichen Messstelle auftreten. Deswegen besteht hier weiter hoher Handlungsbedarf“, so Huber. „Hauptverursacher der Luftschadstoffimmissionen ist der Verkehr“, erklärt Huber weiter. Und genau in diesem Bereich soll in Zukunft noch eines passieren.

Im November 2016 ging in Regensburg das erste E-Carsharing-Fahrzeug an den Start. Mittlerweile sind fünf Fahrzeuge in Betrieb. Auf die fünf Autos kommen rund 1.100 Kunden. Daher soll die Fahrzeugflotte noch in diesem Jahr auf 20 Fahrzeuge ausgeweitet werden. Manfred Koller, Geschäftsführer der Stadtwerke Regensburg, erklärte, dass ein Leihfahrzeug sieben bis zehn Privatfahrzeuge ersetze. „Bei 20 Leihfahrzeugen ist das schon ein kleiner Effekt“, zeigt sich Koller erfreut.

Nachdem die Altstadtbuslinie bereits auf Elektrobusse umgestellt wurde, soll jetzt auch für die normalen Busse ein Einstieg in die E-Mobilität folgen. 2020 soll der erste elektrische Gelenkbus in Regensburg getestet werden. Momentan informiert man sich über ein geeignetes Ladesystem für die Busse. „Der Verkehrssektor wird sich zunehmend verstromen. Das sollte nicht irgendein Strom sein, sondern regenerativer Strom“, weiß Olaf Hermes, Rewag-Vorstandsvorsitzender. Seit 2015 baut die Rewag eine Infrastruktur auf, über die Elektrofahrzeuge durch ein Netz von Ladesäulen mit 100 Prozent Ökostrom versorgt werden können. Bis Ende 2018 errichtete die Rewag 50 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten. In den kommenden fünf Jahren soll sich diese Zahl mehr als verdreifachen.

„Wir sind schon gut unterwegs und das darf man auch mal sagen“, zeigt sich Jürgen Huber am Ende der Pressekonferenz sichtlich stolz.

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