Premiere der Umweltbildungsreihe
Mit Filmen Jugendliche für die Luchsforschung begeistern

29.06.2018 | Stand 04.08.2023, 11:04 Uhr
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Woran erkennt man Luchsspuren? Wie kann man Luchse am besten fotografieren? Und welche Spürnase ist nötig, um Luchs-Kot zu finden? Kurze und vor allem knackige Antworten auf all diese Fragen gibt die neue dreiteilige Kurz-Filmreihe „Unterwegs im Luchsrevier“ der Gregor Louisoder Umweltstiftung.

NEUSCHÖNAU Bei den Filmen dreht sich alles um die Luchsforschung im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Premiere fand nun im Hans-Eisenmann-Haus statt. Mit Tourenski zieht Dr. Marco Heurich, Luchsforscher im Nationalpark Bayerischer Wald, im ersten Teil der Filmreihe durch die verschneiten Wälder des Nationalparks. Denn auch wenn man Luchse nur äußert selten sieht, hinterlassen sie Spuren. Und diese will Heurich finden. Er erklärt, wie man Luchsspuren von denen anderer Tiere unterscheidet und warum die großen Katzen zum Beispiel im Schnee nicht versinken.

Im zweiten Teil wertet Marco Heurich die – wie er es nennt – Selfies aus, die Fotofallen von den Tieren machen. Jeder Luchs hat eine ganz spezielle Zeichnung im Fell. „Und wenn er dann in die Fotofalle geht, können wir ihn identifizieren und die Zahl und Verbreitung der Tiere ermitteln“, erklärt er. 28 erwachsene Luchse und elf Jungtiere konnten vom 1. Mai 2016 bis zum 30. April 2017 in den Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava ermittelt werden. „Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Anzahl der beobachteten Tiere leicht erhöht.“

Zur Durchführung eines guten Luchs-Monitorings gibt es jedoch noch eine weitere Vorgehensweise, die im vergangenen Jahr auch im Nationalpark durchgeführt wurde und mit der sich der dritte Teil der Filmreihe beschäftigt. Und hier spielt ein Vierbeiner selbst die Hauptrolle, und zwar Maple, die Hündin von Laura Hollerbach, Wissenschaftliche Projektmanagerin beim Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt. Maple ist Detektiv und spürt Luchs-Kot auf, dessen DNA dann im Labor untersucht werden kann.

Am Ende der Film-Vorstellung gab es nicht nur für die beiden Hauptdarsteller Marco Heurich und Laura Hollerbach großen Applaus, sondern auch für den Filmemacher Andreas Kastiunig von Stube1 sowie für Franziska Baur, Fachreferentin der Louisoder Umweltstiftung, Leiterin des gesamten Projektes und Autorin der Drehbücher. Neben den einfachen, leicht verständlichen und dennoch informativen Erklärungen der Hauptdarsteller gibt es in den Filmen tolle Aufnahmen, unterlegt mit pfiffiger Musik. „Mit diesem Film können wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sicher für die Luchsforschung begeistern“, sagte Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung.

Die Filme sollen faszinieren und die eigene Willensbildung der Kinder und Jugendlichen unterstützen, anstatt zu belehren und ihnen Ideologien aufzudrängen. „Die Reihe ist zum einen als Service für die Umweltbildungsszene gedacht, zum anderen aber auch für das Onlinepublikum.“

Auch Christian Binder, Leiter des Hans-Eisenmann-Hauses, zeigte sich von dem Ergebnis des Projekts begeistert und bat Claus Obermeier um eine Fortsetzung der Reihe. „Wir werden die Filme auch in unserer Waldwerkstatt, die derzeit im Bau ist, zeigen und sie ins laufende Kinoprogramm der Häuser aufnehmen“, so Binder. Laufen sollen die Filme auch bei den NaturVision Filmtagen, die vom 19. bis 21. Oktober in Neuschönau über die Bühne gehen. „Es ist schon eine gewisse Tradition, bei uns im Haus innovative Naturfilme vorzustellen. Von daher freut es mich besonders, dass die Premiere der Luchs-Filme ebenso hier stattfindet.“

Zu sehen sind die Filme auf der Homepage der Gregor Louisoder Umweltstiftung unter www.umweltstiftung.com zu sehen.

Passau