Im Zeichen des Kiebitzschutzes
Naturschutzwächter auf Exkursion im Gaymoos

16.05.2018 | Stand 28.07.2023, 10:20 Uhr
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Unsere Natur – ein unwiederbringliches, kostbares Gut, das es zu schützen und zu pflegen gilt. Die Naturschutzwächter des Landratsamtes Mühldorf haben sich genau das zur Aufgabe gemacht: Sie sind eine unentbehrliche Hilfe bei der Erfüllung der zahlreichen Aufgaben des behördlichen Naturschutzes, klären auf, beraten und sind Bindeglied zwischen der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes und den Bürgerinnen und Bürgern.

MÜHLDORF Sie sind als „verlängerte Augen“ der Naturschutzbehörde in der Natur unterwegs und können dadurch u. a. beginnende Fehlentwicklungen früh feststellen, wilde Müllablagerungen melden und sich um Naturdenkmäler kümmern. Im Landkreis Mühldorf engagieren sich derzeit zehn Frauen und Männer ehrenamtlich in der Naturschutzwacht.

Im Zuge der erwachenden Natur im Frühling machten sich Anfang Mai die Naturschutzwächter des Landkreises Mühldorf unter fachkundiger Leitung von Michael Stadler, kommunaler Landschaftspfleger im Landratsamt Mühldorf, auf zur jährlichen Exkursion. Heuer ging es ins Gaymoos zur Vogelbeobachtung und für Informationen zur Entstehung und Pflege der Landschaftsflächen. Besondere Ausschau hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei nach Wiesenbrütern wie den Kiebitz oder die Feldlerche; früher noch häufige Vogelarten der Feldflur, haben sie leider in den letzten Jahren bayernweit deutliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen. Michael Stadler erläuterte die Lebensweise dieser auffälligen und leider mittlerweile seltenen Tiere und deren Bedürfnisse für geeignete Nistmöglichkeiten. „Zwischen 1980 bis 2005 hat der Bestand um ca. 60 Prozent abgenommen. Bayernweit gibt es keine 10.000 Brutpaare mehr“, schätzt Michael Stadler. Der Landkreis Mühldorf bildet hier leider keine Ausnahme.

Maßnahmen, die dem Kiebitzschutz dienen, sind daher sehr zu begrüßen. „Aktuell läuft deswegen auch ein Kiebitzschutzprojekt der Kreisgruppe Mühldorf des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Bauernverband und dem Landratsamt Mühldorf“, erklärt Stadler. Balzenden Kiebitze, Kiebitzbrutpaare und Neststandorte werden im Zuge dieses Projektes geschützt und regelmäßig auf Schlupf- und Bruterfolg kontrolliert.

Nach zwei Stunden bei sonnigem, aber sehr windigem Wetter kehrten die Naturschützer vom Rundgang zurück und sagten zu, bei ihren nächsten Ortsbesichtigungen die Augen offen zu halten, um weitere Kiebitznester zu finden und im Auge zu behalten.

Mühldorf a.Inn