Gewappnet sein für die Zukunft
Erster Nachhaltigkeitsplan der Region an Waldbesitzer übergeben

23.07.2020 | Stand 25.07.2023, 0:10 Uhr
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„Die Zukunft liegt vor uns, mit Planung gestalten wir sie“, beschreibt Forstdirektor Dr. Joachim Hamberger treffend, was nachhaltige Planung ausmacht. Im Juli konnte vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Abensberg der erste Plan zur nachhaltigen Waldpflege übergeben werden.

Abensberg. Diese vom Freistaat finanzierte Planung für den Zukunftswald ist individuell an die Bedürfnisse des Waldbesitzers und seines Waldes angepasst. Sie unterstützt die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes als eine generationsübergreifende Aufgabe. Dabei wird der Ausgangszustand des Waldes erfasst und die Wünsche des Waldbesitzers ermittelt. Basierend auf diesen Daten wird für den Waldbesitzer ein Vorschlag zur künftigen Bewirtschaftung erarbeitet. Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel ist der Kernpunkt des staatlichen Engagements. So soll ein funktionsfähiger Wald mit all seinen positiven Auswirkungen auf das Klima und die Landschaft erhalten werden.

„Mit Hilfe dieses Plans können die Waldbesitzer ihren Wald eigenverantwortlich für die nächste Generation bewahren und zum Wohle der Allgemeinheit bewirtschaften“, freut sich Katharina Krumm, staatliche Revierleiterin des Forstreviers Mainburg. Angesichts der vergangenen Trockenjahre und des momentan schlechten Holzpreises stünden die Waldbesitzer in Zukunft vor einer großen Herausforderung, wie der Vorsitzende der FBG Aiglsbach Georg Huber die aktuelle Situation analysiert. „Mit diesem Bewirtschaftungsplan im Rahmen des IZW-Projekts ist der Waldbesitzer für diese Herausforderung bestens gewappnet“, ergänzt Anne-Katharina Mahle, die als Projektkraft den Plan angefertigt hat. Familie Hermann freut sich über den Nachhaltigkeitsplan. „Besonders der Begang des Waldes zusammen mit der Försterin war eine wertvolle Erfahrung“, sagt Herr Hermann. Eine andere Person sieht den eigenen Wald mit völlig anderen Augen, das hat viele interessante Anregungen geliefert, meint der Waldbesitzer Herr Hermann begeistert.

Allgemein gilt im Wald: Was die eine Generation pflanzt und pflegt, kann eine spätere Generation ernten und nutzen. In keinem anderen Ökosystem spielt die langfristige Planung und Handlung eine so große Rolle wie im Wald. Es wird nur so viel an Holz genutzt, wie auch wieder nachwächst. Diese Erfolgsformel heißt Nachhaltigkeit. Wegen der langen Zeithorizonte ist die Pflege des eigenen Waldes nicht immer einfach. Diese Herausforderung für die Waldbesitzer hat auch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) erkannt. Deshalb fördert Forstministerin Michaela Kaniber die Initiative Zukunftswald (IZW). Jeder Waldbesitzer, der am Projekt IZW teilnimmt, erhält einen Nachhaltigkeitsplan.

Kelheim