Alle Jahre wieder
Von Glascontainern, die im Flaschenmeer versinken – und der rettenden Idee!

19.12.2019 | Stand 31.07.2023, 11:41 Uhr
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Weihnachten kommt und darf gefeiert werden. Gleich im Anschluss der Jahreswechsel: Silvesterparty, Neujahr! Und zum Knallen der Raketen gesellt sich das Knallen der Korken.

LANDKREIS KELHEIM In der Zeit zwischen Weihnachten über Silvester bis zu Heilig Drei König lässt man es sich gut gehen – verdientermaßen. Auch in diesem Jahr fallen die Feiertage günstig für die Arbeitnehmer. Den vielen freien Tagen gegenüber stehen die wenigen Tage, an denen gearbeitet werden darf – und auch soll. Denn die Ver- und Entsorgung des täglichen Bedarfs und Verbrauchs muss gewährleistet sein. Das stellt viele Kommunen und Firmen vor eine große Herausforderung. So auch die Entsorgungsdienstleister der Glascontainer.

Jeder kennt sie. Sie sind über das gesamte Landkreisgebiet gleichmäßig verteilt – wenn möglich nicht in der Nähe von Wohnsiedlungen. Viele Geschäfte und Discounter wollen sie auch nicht auf dem Platz haben. Und an öffentlichen Orten bitte schon gar nicht. Ein Wunder, dass bis zu 160 Standorte dafür gefunden wurden, denn wir brauchen sie ganz dringend. In der Zeit des Jahreswechsels mehr denn je.

Da ist zu beobachten, dass Glascontainerstellplätze nach Neujahr restlos überfüllt sind – erst die Container, dann der Platz davor und drum herum. Die Entsorgungsfirmen müssen währenddessen in der Hälfte der Arbeitszeit oft die doppelte bis dreifache Menge an Flaschen und Gläsern abtransportieren und in die Verwertung bringen. Nahezu unmöglich, bedenkt man, dass hierzu nicht mehr Personal und Spezialfahrzeuge vorhanden sind als für den Rest des Jahres. Erschwert wird das Ganze noch durch die Tatsache, dass Altglas dann erst einmal mühselig per Hand in das Spezialfahrzeug befördert werden muss, weil man sonst zur Leerung nicht an die Container herankommt. Eine reguläre Entleerung eines Standortes dauert dann statt üblicherweise einer guten Viertelstunde bis zu zwei und drei Stunden.

Das Fahrzeug – ausgelegt auf eine Tagestour über 15 bis 17 Standorte – ist nach fünf Standorten voll und muss zur Entladung in den Verwertungsbetrieb. Dann ist der Arbeitstag rum und es kann erst wieder am nächsten Tag – so es denn ein Arbeitstag ist – weitergefahren werden. Wer jetzt gut im Rechnen ist, der weiß längst, dass das nicht zu schaffen ist, wenn die Glascontainerstandorte restlos überfüllt sind und sich vor den Containern ein Flaschenmeer auftut.

„Was tun? Die Lösung ist so einfach wie genial. Wer behauptet denn, dass das Altglas ausgerechnet in dieser Zeit zum Altglascontainer gebracht werden muss? Das geht doch auch ein paar Wochen später und lagert halt zwischenzeitlich in einer Kiste oder Schachtel in der Garage, im Keller oder im Abstellraum. Sicherlich kann man es versuchen, aber man sollte spätestens dann, wenn man überfüllte Container sieht, die Flaschen wieder mit nach Hause nehmen und zu einem günstigeren Zeitpunkt entsorgen – wenn sich die Situation entspannt hat. Und das tut sie immer. Jedes Jahr. Alle Jahre wieder. Wir zählen auf Euch“, so das Landratsamt Kelheim.

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