Durchwurzelungsleistung im Fokus
Landwirte informierten sich über Vorteile einer Zwischenfrucht zur Speicherung von Wasser

19.11.2019 | Stand 02.08.2023, 18:43 Uhr
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Am Donnerstag, 7. November, und am Samstag, 9. November, veranstaltete das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Abensberg (AELF) in Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Agrarökologie in Straubing seinen jährlichen Zwischenfruchtfeldtag.

STRAUBING / ABENSBERG Viele Landwirte informierten sich am Donnerstag auf der Zwischenfruchtdemoanlage am Betrieb von Hubert Steiger in Jauchshofen über die pflanzenbaulichen Vorteile einer Zwischenfrucht. Insgesamt wurden zwölf Zwischenfruchtmischungen unterschiedlicher Hersteller vorgestellt. In der Begrüßung ging Siegfried Schneeweis-Müller vom AELF Abensberg auf aktuelle Themen der Landwirtschaft ein, unter anderem auf die Veränderung der Düngeverordnung, besonders die teils hohen Anforderungen in roten Gebieten sowie die zukünftig einzuhaltenden Fünf-Meter-Abstände zu Gewässern. Die vorläufige Festlegung der wasserführenden Gewässer können in iBALIS eingesehen werden.

Anschließend gab Florian Strixner vom Erzeugerring Niederbayern einen Rückblick über das trockene Vegetationsjahr 2019. Besonders auffällig war eine teils erhöhte Drahtwurmschädigung in Mais und Kartoffeln. Christoph Biberger vom Fachzentrum Agrarökologie erwähnte die Auswirkungen des Klimawandels, der sich auch durch eine negative Grundwasserbildung zeigt. Eine Speicherung von Wasser in Form einer Zwischenfrucht im Sommer sei zukünftig unerlässlich. Die anwesenden Berater verschiedener Firmen stellten die einzelnen Mischungen ihrer Firmen vor, wobei sie vor allem die Durchwurzelungsleistung, Stellung in der Fruchtfolge, Saatstärke und Besonderheiten einzelner Mischungspartner näher erläuterten. Die im Bestand durchgeführte Spatenprobe zeigte eine gute Bodenstruktur ohne Verdichtungen und mit ausreichend Regenwurmbesatz. Zum Schluss zeigte Biberger anhand von mehreren Zwischenfrüchten die Durchwurzelungsleistung. Auffallend war, dass sich bei Gräsern in einer Zwischenfrucht ein hoher Anteil an Feinwurzeln im oberen Krumenbereich anreichert – im Gegensatz zu Pfahlwurzlern. Daher ist eine Mischung ausgewählter Komponenten mit unterschiedlichen Durchwurzelungstiefen wichtig für die gleichmäßige Durchwurzelung beziehungsweise Wurzelmasse im Boden.

Am Samstag wurden die gleichen Zwischenfruchtmischungen auf der Demoanlage am Klostergut Buchhof besichtigt, die vom Betriebsleiter Stefan Schmerbeck angelegt wurde. Der Erzeugerring Niederbayern, vertreten durch Martin Lorenz, gab wiederum einen Rückblick über das letzte Jahr mit seinen Besonderheiten. Aufgrund des früheren Saattermins und eines guten C/N-Verhältnisses im Boden zeigten die Zwischenfrüchte auch ohne Düngung einen sehr guten Aufwuchs. Auch hier wies eine Spatenprobe eine gute Bodenstruktur ohne Verdichtungen und ausreichend Regenwurmbesatz auf. Zum Abschluss bedankte sich Schneeweis-Müller bei den Organisatoren der beiden Zwischenfruchtfeldtage sowie bei den anwesenden Landwirten für die interessanten und vielseitigen Diskussionen.

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