Exkursion
Leader-Aktionsgruppe aus dem Landkreis Kelheim informiert sich in Österreich

20.07.2019 | Stand 04.08.2023, 12:20 Uhr
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Eine bunt gemischte Gruppe von über 30 Leader-Interessierten aus den Landkreisen Kelheim und Passau ist zu einer gemeinsamen Exkursion ins Granitzentrum Hauzenberg und nach Aigen-Schlägl (OÖ) gestartet. Organisiert hatten diese Fahrt die Leader-Geschäftsstellen der Regionen Landkreis Kelheim, Passauer Land und Donau-Böhmerwald (OÖ).

LANDKREIS KELHEIM Begeisterung und Respekt für das Geschaffene kamen bei den Teilnehmern bereits beim ersten Exkursionsziel auf: dem Granitzentrum Hauzenberg. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der LAG Passauer Land, Anni Regner, und der Bürgermeisterin von Hauzenberg, Gudrun Donaubauer, die als Vertreterin der Stadt gemeinsam mit dem Landkreis „Hausherrin“ des Granitzentrums ist, ging es in das beeindruckende Gebäude. Dr. Ursula Diepolder, Managerin der LAG Passauer Land, gab den Mitgliedern der anderen Leader-Aktionsgruppen einen Einblick in die Projektvielfalt im Landkreis Passau. Dann übernahm Ludwig Bauer – Initiator und Betreiber des überregional bekannten Granitzentrums – die Führung durch das Gebäude, das mit EU-Mitteln gefördert worden war. „Kelheim hat viel zu tun mit Hauzenberg – denn Ihr lauft bei Eurem Marktplatz über Hauzenberger Granit“ – mit diesem gelungenen Einstieg hatte Ludwig Bauer die volle Aufmerksamkeit seiner Gäste. Eindrucksvoll im Gedächtnis blieben auch der 3D-Animationsfilm und die jüngst entwickelte Ausstellung „Der Weg im Fels“.

Danach ging es mit dem Bus weiter zu einem intensiven Programm in Aigen-Schlägl (Oberösterreich). Bürgermeisterin Elisabeth Höfer gab den bayerischen Gästen einen Einblick in die Geschichte ihrer Gemeinde und das Highlight 2019: die Landesgartenschau. „Es ist die erste Landesgartenschau, die sich mit dem Thema „Bio“ auseinandersetzt. Die Biozertifizierung haben wir im Landwirtschaftsbereich und auch im Catering.“ Die Kooperationspartner seien die Landwirtschaftsschule mit Bio-Spezialisierung und das Stift Schlägl, da liege es auf der Hand, dass man das Thema „Bio“ vor Ort lebe und zeige. „Die Investitionen der Landesgartenschau, ca. neun Millionen Euro, sind nachhaltig angelegt“, sagte Elisabeth Höfer, „rund 80 Prozent der geschaffenen Objekte werden stehen bleiben“.

Danach berichtete Obmann der Leader-Region „Donau Böhmerwald“, Georg Ecker, über deren Förderprojekte. „Seit 2008 können wir über Leader immer wieder Neues und Wichtiges für unsere sehr ländliche Region probieren und meist auch etablieren. Wichtig ist es uns vor allem, die Jugend in unserer Region mit circa 58 000 Einwohner zu halten. Dies ist für uns mit der ökologischen Entwicklung sicherlich die größte Herausforderung.“

Johann Gaisberger, Direktor des Bio-Kompetenz-Zentrums Aigen-Schlägl, gab der Gruppe detaillierte Einblicke in die Landwirtschaftsschule, die bereits seit 100 Jahren besteht. Die Bildungseinrichtung hat sich 2001 auf ökologischen Landbau spezialisiert. Die Schulküche ist die erste Bio-zertifizierte in Oberösterreich. Seit 2011 gibt es das Bio-Kompetenzzentrum und als Partner das Forschungsinstitut Bio-Landbau. „Damit können wir nicht nur die Stärken, sondern auch die Probleme der Region aufnehmen, zum Beispiel Lösungen und Konzepte für die Bekämpfung von speziellen Schädlingen entwickeln“, betonte Johann Gaisberger. Er berichtete von dem grenzüberschreitenden Projekt mit dem Lehr- und Versuchszentrum Kringell im Landkreis Passau und stellte auch das Ergebnis vor: ein Schulbuch für Bio-Landbau.

Im Anschluss besuchte die Gruppe die Landesgartenschau. Dort informierte David Kapplinger über das Projekt „Schlägler Bio-Roggen“, seine Vorteile und die zukünftige Verwendung im regionalen Wirtschaftskreislauf. Danach hatten die bayerischen Exkursionsteilnehmer Zeit, selbständig die Gartenschau zu erkunden, bevor es weiter ging ins Stift zu einer beeindruckenden Führung. Glücklich, zufrieden und angefüllt mit Informationen und Bildern ging es dann zurück nach Bayern. „Eine eindrucksintensive und sehr informative Exkursion“, so der Tenor der Teilnehmer gegenüber den Organisatoren Klaus Amann von der LAG Kelheim seiner Kollegin Ursula Diepolder.

„Besonders beeindruckt haben mich die Projekte des Stifts Schlägl“, so das Fazit von Werner Stahl, stellvertretender Vorsitzender der LAG Landkreis Kelheim. „Natürlich sind nicht alle Ideen auf unsere Region übertragbar. Aber es ist wichtig, im wahrsten Sinne immer wieder einmal über die Grenzen zu blicken. Die klar ökologische Ausrichtung der Landesgartenschau hat mir sehr imponiert. Dadurch konnten wir uns neue Ideen und Anregungen holen, um unseren Projektträgern Impulse für eine naturverträgliche und zukunftsorientierte Ausgestaltung von Leader-Projekten zu geben.“

Kelheim