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Besuch beim Wasserzweckverband Hallertau – „aktiv für den Grundwasserschutz“

29.08.2018 | Stand 28.07.2023, 21:37 Uhr
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Das Grundwasser in Bayern ist in vielen Regionen durch Nitrat und Pestizide belastet. Die Landtagsabgeordnete der Grünen aus Landshut, Rosi Steinberger, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dieser Problematik. „Nach Angaben des Landesamts für Umwelt ist das Grundwasser südlich der Donau in vielen Regionen in keinem guten Zustand“, so Steinberger.

HALLERTAU Aus diesem Grund stattet die Abgeordnete den betroffenen Wasserzweckverbänden einen Besuch ab. Die Wasserversorgung Hallertau ist einer dieser Wasserversorger. In seinem Einzugsgebiet liegen intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen, zum Beispiel im Hopfenanbau. Mit dabei war Johannes Becher, Bezirksrat in Oberbayern und Landtagskandidat aus Moosburg.

„Die intensive Düngung der Landwirtschaft ist einer der Hauptursachen für die Grundwasserbelastung“, weiß Steinberger, die als Agraringenieurin mit der Materie bestens vertraut ist. aus diesem Grund begrüße sie alle Anstrengungen, gemeinsam mit den Landwirten zu einer Verbesserung der Situation zu kommen. Im Grunde sei es ganz einfach, so Steinberger, wenn „oben“ zu viel Düngemittel ausgebracht werden, komme „unten“ zu viel im Grundwasser an. Deshalb müsse eine Reduzierung der Düngung oder eine bessere Aufnahme der Nährstoffe vor allem im Winter ins Auge gefasst werden. Die Landwirte fühlen sich durch diese Diskussion häufig an den Pranger gestellt. Das weiß auch Steinberger. Es helfe aber nichts, die Augen vor den Problemen zu verschließen. Denn Wasser habe ein langes Gedächtnis. „Und wir sind verpflichtet, auch unseren Kindern und Enkeln noch gesunde Lebensgrundlagen zu hinterlassen“, sagt Steinberger.

Der Wasserzweckverband Hallertau versorgt Gemeinden in den Landkreisen Pfaffenhofen und Kelheim. Beim Gespräch mit dem Geschäftsführer Alois Siebler und dem Vorsitzenden Josef Hillerbrand wurde der Abgeordneten bestätigt, dass hier durchaus Handlungsbedarf besteht. Der Zweckverband ist auch nicht tatenlos. Schon 2014 wurde ein Leader-Programm zum Ressourcenschutz im Hopfenanbau abgeschlossen. Dieses Programm werde nun fortgesetzt, so Siebler. Mit Mitteln der EU wird nun ein Projekt zur praxisnahen Optimierung des Nitratkreislaufs im Hopfen realisiert. „Ich begrüße es außerordentlich, dass der Zweckverband hier tätig wird“, so Steinberger. Auf wissenschaftlicher Basis wird eine Datengrundlage erarbeitet, auf der man dann aufbauen kann. Es gab aber auch Kritik an diesen EU-Programmen. „Die Bürokratie ist enorm“, so Siebler. Da könnte man viel Zeit und Energie sparen, wenn es Bagatellgrenzen bei der Förderung gäbe, die nicht doppelt und dreifach überprüft werden müssen. Die Abgeordnete konnte diese Hürden aus eigenen Erfahrungen bestätigen und versprach, sich für dieses Anliegen im Landtag einzusetzen.

Kelheim