Müllgebühren sinken
Bürger profitieren vom Wertstoff Abfall

25.10.2017 | Stand 03.08.2023, 0:38 Uhr
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Müll ist für die Kommunen ein zunehmend lukratives Geschäft, mit dem sich gut wirtschaften lässt. Der Landkreis verdient gut daran und er lässt die Bürger daran nun teilhaben: Die Müllgebühren sinken für die nächsten vier Jahre erneut, bereits zum zweiten Mal nach 2014.

ERDING Der Kreistag stimmte der Verordnung zur Senkung der Müllgebühren einstimmig zu. Diese wurden wie folgt beschlossen: Die 60-Liter-Tonne für bis zu drei Personen kostet demnächst nur noch 10,40 Euro pro Monat, 30 Cent weniger als aktuell. Für eine 80-Liter-Tonne (bis zu vier Personen) sind künftig zwölf Euro zu bezahlen, also 60 Cent weniger. Für 120 Liter (bis sechs Personen) werden demnächst 15,10 Euro (16,20) berechnet, für 240 Liter (bis zwölf Personen) 26,40 Euro (28,80) und für 1100 Liter (bis 55 Personen) 124,70 (136,10). Weiter gibt es auch die Möglichkeit, Hausmüll selbst zur Umladestation in Isen zu bringen, hier liegt der Preis um 1,46 Prozent tiefer. Die Kosten für die Restmüllsäcke bleiben unverändert bei drei Euro. Ebenfalls weniger fällig wird für die Entsorgung alter Autoreifen: Reifen mit Felge kosten sechs statt 8,50 Euro, Reifen ohne Felge 2,50 statt vier Euro. Neues gibt es ab 1. April 2018 auch bei der Sperrmüll-Entsorgung: Nach wie vor kann man bei den halbjährlichen Sammlungen nach Voranmeldung bis zu zwei Kubikmeter pro Jahr kostenlos abholen lassen. Nun ist es aber auch möglich, diese Menge selbst in Isen vorbeizubringen. Auf den Wertstoffhöfen kostet die Entsorgung weiter zehn Euro pro Kubikmeter, ein halber fünf, ein viertel Kubikmeter 2,50 Euro. Obwohl die tatsächlichen Kosten deutlich höher sind, soll so ein Anreiz für eine ordnungsgemäße Sperrmüllentsorgung gegeben werden.

Die Gebührensenkung wird durch ein erwirtschaftetes Plus von 3,8 Millionen Euro möglich, das der Landkreis vorweisen kann, außerdem waren aus der Rücklage keine Entnahmen erforderlich. Obendrein wird das Plus noch bis Ende Dezember auf knapp 11,5 Millionen anwachsen, vor allem auch die vorbildliche Trennmoral der Bürger trägt enorm zu Kosteneinsparungen bei.

Betrieb, Pflege und Sanierung der Deponien müssen jedoch mit in die gesamte Rechnung einbezogen werden. Dabei darf bei dem hohen Überschuss nicht vergessen werden, dass in Unterriesbach noch nicht saniert wurde. Dafür sind fünf Millionen Euro kalkuliert. Günstigere Treibstoff- und gestiegene Wertstoffpreise z.B. beim Altpapier sind weiter positiv beeinflussende Faktoren.

Die Abfallwirtschaft muss jedoch bis 2021 weitere Herausforderungen bewältigen. Für die Müllumladestation in Isen sind ab 2019 rund 4,5 Millionen Euro zur Verbesserung und Umgestaltung des Betriebsgeländes eingeplant. Einzelne weitere Recyclinghöfe müssen umgebaut und erweitert werden, bereits fix geplant sind Maßnahmen in Bockhorn und Inning sowie der neue Wertstoffhof in Erding-West. Millionen kosten außerdem die Deponie in Unterriesbach und die ehemalige Kreismülldeponie in Köglreit (beides Taufkirchen). In Unterriesbach muss das Sickerwassersystems saniert werden. Außerdem schlägt dort die Ertüchtigung der Gasschächte und die Oberflächenabdichtung für rund fünf Millionen Euro zu Buche sowie in Köglreit die Rekultivierung für knapp 500.000 Euro.

Erding