Am ärgsten betroffen
Natur schlägt im Landkreis Deggendorf mit aller Wucht zu

13.09.2018 | Stand 29.07.2023, 0:20 Uhr
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Der Landkreis Deggendorf ist in Bayern als auch bundesweit über einen Zeitraum von 15 Jahren am schlimmsten von extremen Wetterereignissen getroffen worden. Sturm, Hagel sowie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser richteten dort von 2002 bis 2016 Schäden an Gebäuden von durchschnittlich rund 13.800 Euro an. Das zeigt die Langfristbilanz, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt erstmals veröffentlicht hat.

DEGGENDORF Auf den Plätzen zwei und drei im Bundes-Ranking liegen mit Rottal-Inn (13.200 Euro) und der Stadt Passau (12.900 Euro) ebenfalls Kreise im Süden des Freistaats. Passau und der Kreis Deggendorf waren seit 2002 zweimal von schweren Hochwassern betroffen, zuletzt 2013. Am glimpflichsten in Bayern kamen in den 15 Jahren die Einwohner von Schwabach davon. Dort beträgt der Schaden gut 500 Euro. Der Bundesschnitt liegt bei 1.600 Euro.

Meisten Hauseigentümer haben keinen Komplettschutz

Für die von einem extremen Wetterereignis direkt Betroffenen stellen sich die Schäden noch mal anders dar: So kostete die Flut 2013 die betroffenen Hausbesitzer im Landkreis Deggendorf im Schnitt 180.900 Euro. Für die Versicherer war es das Ereignis mit dem teuersten Durchschnittsschaden überhaupt. Und die Tiefs „Friederike“ und „Gisela“, die 2016 vielerorts Starkregen brachten, schlugen im Landkreis Rottal-Inn bei jedem Betroffenen mit circa 80.000 Euro zu Buche „Die Zahlen belegen, wie verheerend Naturgewalten sein können“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Doch längst nicht alle Gebäude in Bayern sind gegen sämtliche Gefahren abgesichert. Während Hagel oder Sturm oft abgedeckt sind, fehlt bei den meisten der Schutz vor Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch oder Schneedruck. Bayernweit haben erst 32 Prozent der Häuser den dafür nötigen erweiterten Naturgefahrenschutz. „Immobilienbesitzer sind gut beraten, ihr Eigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern. Vor allem Überschwemmungen durch Starkregen können jeden treffen“, betont Weiler. Ohne Komplettschutz stehe im Extremfall die Existenz auf dem Spiel.

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