Aktionsprogramm
Warnung vor Allergiepflanze Ambrosia

06.08.2018 | Stand 03.08.2023, 0:01 Uhr
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Bayernweites Aktionsprogramm soll Ausbreitung bremsen.

BAYERN Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor den Gefahren durch die Allergie-Pflanze Ambrosia. Huml betont: „Die Pollen der nordamerikanischen Beifuß-Ambrosie gehören zu den stärksten Allergieauslösern. Schon geringe Mengen können gesundheitliche Beschwerden auslösen, und zwar selbst bei Nicht-Allergikern. Deshalb ist es unser Ziel, die Ausbreitung der Pflanze in Bayern so weit wie möglich zu stoppen.“

Aktuell sind in Bayern 424 größere Ambrosia-Bestände dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen. „Bei den Untersuchungen im Jahr 2017 wurden 31 neue große Ambrosia-Bestände gefunden, sodass die Gesamtzahl der erkannten großen Bestände auf 424 anstieg“, weiß die Gesundheitsministerin.

Mit dem bayerischen Aktionsprogramm „Ambrosiabekämpfung“ begann 2007 im Freistaat eine systematische Erfassung mit wissenschaftlicher Begleitung. Dieses Programm setzt auf die Information der Bürger und die Bekämpfung der Ambrosia auf freiwilliger Basis. Die Ministerin erläutert: „Jährlich investiert der Freistaat rund 85.000 Euro in die Ambrosia-Bekämpfung. Auf freiwilliger Basis ist es gelungen, die unkontrollierte Ausbreitung der Allergiepflanze zu verlangsamen. Aber wie unser begleitendes Monitoring zeigt, steigen die Zahlen immer noch an.“

Huml beteiligte sich selbst an der Beseitigung eines Ambrosia-Bestandes im Regensburger Ortsteil Burgweinting. Das Grünamt der Stadt Regensburg ist bei dieser Aufgabe besonders aktiv und erfolgreich. Seit 2007 ist es durch intensive Bekämpfungs- und Kontrollaktionen gelungen, die Ausbreitung der Ambrosia im Stadtgebiet zu stoppen und die Bestände zu reduzieren.

„Große Ambrosia-Bestände ab rund 100 Pflanzen sollten den Landratsämtern oder Kreisverwaltungsbehörden gemeldet werden. Wer Einzelpflanzen entdeckt, kann diese auch selbst beseitigen. Wichtig ist, die Pflanze nur mit Handschuhen auszureißen und bei bereits blühenden Pflanzen einen Mundschutz zu tragen. Die Pflanzenreste sollten in einer Plastiktüte mit dem Hausmüll entsorgt werden“, so Huml.

Die ursprünglich in den USA beheimatete Pflanze Beifuß-Ambrosie breitet sich seit den 1990er Jahren auch in Bayern aus. Eine Ambrosia-Pflanze kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen in ihrem einjährigen Lebenszyklus abwerfen. Außerdem kann sie bis zu eine Milliarde Pollen in die Luft entlassen. Zur Hauptblüte kommt Ambrosia erst spät im Jahr – je nach Wetterlage zwischen August und September.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter: https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/ambrosia-bekaempfung.

Deggendorf