Grünfutter wird knapp
Landwirte müssen ihre Kühe schlachten lassen

02.08.2018 | Stand 31.07.2023, 3:44 Uhr
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Bauern kaufen überall Grünfutter auf – Situation ist regional total unterschiedlich.

DEGGENDORF Elsa ist kürzlich abgeholt worden – ins Schlachthaus. Normalerweise wäre ihr letzter Weg erst im Herbst fällig gewesen. Doch wegen der anhaltenden Trockenheit geht den Landwirten das Futter aus. Es wird immer schwieriger, die Tiere zu ernähren. Deshalb hat auch im Landkreis Deggendorf wegen der Dürre die Zahl der Rinderschlachtungen zugenommen.

Es ist deutschlandweit das gleiche Bild. Auf den Weiden wächst kein Grashalm mehr. Landwirte müssen vielerorts bereits jetzt ihre Kühe aus der Winterreserve versorgen. Oder sie bringen die Tiere schon jetzt ins Schlachthaus, um weniger Mäuler durchfuttern zu müssen.

Laut den Schlachtberichten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist die Zahl der Schlachtungen von Kühen und Kälbern in Deutschland in den ersten Juliwochen um über zehn Prozent gestiegen.

Auch im Landkreis Deggendorf versuchen die Bauern händeringend, an Grünfutter ranzukommen. „Die Bauern telefonieren herum und zahlen fast jeden Preis“, erzählt ein Graflinger, der kürzlich seine Mahd ab Wiese verkauft hat. Trotzdem hat auch hierzulande die Zahl der Schlachtungen zugenommen, bestätigt Wolfgang Paulik, Vorsitzender des Milcherzeugerrings (MER) Deggendorf, Regen, Freyung-Grafenau. „Was soll man machen, wenn nichts wächst?“, so der Landwirt.

Genaue Zahlen festzustellen sei jedoch schwierig. „Es ist regional total unterschiedlich“, weiß Paulik. Er hat mitgekriegt, dass vor allem im Rottal die Situation schlecht sei. „Auch in Deggendorf war es narrisch trocken“, so Paulik. Das Gras wächst nicht. Lediglich der Mais wird zumindest bei ihm in Schöllnach recht gut. In Deggendorf dagegen schaue es auch beim Futtermais schlecht aus. Er ist deutlich mickriger als sonst.

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