„So einfach Arbeitsplätze sichern“
Gebrauchte Briefmarken für die Lebenshilfe Piding

11.12.2018 | Stand 03.08.2023, 21:56 Uhr
−Foto: n/a

Tausende gestempelte Briefmarken, schon ausgeschnitten, oder noch auf den Briefumschlägen, über tausend Ersttagsbriefe und sogar zwanzig Briefmarkenalben konnte auch heuer wieder der Tachertinger SPD-Ortsvereins-Vorsitzende Helmut Haigermoser den Werkstätten der Lebenshilfe Piding übergeben.

TACHERTING/PIDING. Haigermoser ist seit vielen Jahren Anlaufstation für Briefmarken aller Art, angefangen hat er damit aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Schwerbehindertenvertreter und als Betriebsrat in München. Während es in Betrieben oft sehr schwer ist und war, gefährdete Arbeitsplätze zu retten oder zu erhalten, so Haigermoser, zeigte es sich als ziemlich einfach, die Arbeitsplätze für Menschen, deren Leistungsfähigkeit oft massiv eingeschränkt ist, zu erhalten, in dem man mit einfachsten Mittel, ganz einfach Arbeit beschafft.

In erster Linie gilt es, kleine oder große Briefumschläge mit Briefmarken zu sammeln, die dann, je nach Leistungsfähigkeit der Betroffenen bearbeitet werden. Einige von ihnen können eben nur große und kleine Briefumschläge von einander trennen, andere, die mit einer Schere sicher umgehen können, schneiden die Marken von den Umschlägen. Hier ist anzumerken, dass die Umschläge, wenn noch die Anschrift vorhanden ist, datenschutzrechtlich auch sicher entsorgt werden. Wieder andere sind in der Lage die ausgeschnittenen Briefmarken nach Motiven oder Ländern zu sortieren, oder abzuwiegen, sodass sogenannte „Kilopakete“ dann im Verkauf landen. Durch sachverständige Hilfe von Wolfgang Hölzl, einem absoluten Briefmarkenexperten, der wöchentlich einige Male anwesend ist, werden wertvollere Marken ausgesondert und dann Händlern oder Sammlern angeboten.

Besonders für den eigenen Weihnachtsmarkt, der immer auf dem Gelände der Lebenshilfe stattfindet, wird Material gesammelt, denn es kommen Kunden aus ganz Europa zum Briefmarkenstand, was dann auch noch zusätzlich, doch dringend benötigtes Geld für die Werkstätten einbringt. Wegen Umbaumaßnahmen des Haupthauses findet heuer jedoch leider kein Weihnachtsmarkt statt. Stolz ist Haigermoser auf die zahlreichen „Zulieferer“ wobei das Gewerkschaftshaus in München sicher am meisten dazu beiträgt, in diesem Jahr haben sich auch mehrere Privatpersonen von ihren Briefmarkensammlungen getrennt und in fast jeder Versammlung bekommt Haigermoser einen Umschlag mit Marken zugesteckt oder die Telefonnummer, dass Marken abzuholen sind. Auch das eigene Gemeindeamt und mehrere Betriebe von Gemeinderäten beteiligen sich regelmäßig. So kann wirklich jeder Bürger für den Weiterbestand von Arbeitsplätzen auf einfachste Art etwas tun. Sind größere Mengen an Briefumschlägen oder Briefmarken vorhanden oder auch ganze Briefmarkensammlungen, so werden diese selbstverständlich auch gerne abgeholt (Haigermoser, Telefon 08621 5275) und dann gesammelt nach Piding geliefert.

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