Bergwacht warnt vor Lawinengefahr
Nach Lawinenabgang wurden vier Personen gesucht

31.05.2018 | Stand 29.07.2023, 8:35 Uhr
−Foto: n/a

Am Donnerstagmittag, 31. Mai 2018, beobachtete gegen 13.10 Uhr ein Berggeher von der Hochkalterseite aus, dass sich auf der Nordseite des Ofentalhörndl eine Schnee- bzw. Steinlawine gelöst hatte und auf die Aufstiegsspur niedergegangen war.

RAMSAU. Der Mitteiler hatte dort zuvor vier Personen gesehen, die er nun nicht mehr sah. Es bestand der Verdacht, dass die vier Personen von der Lawine betroffen waren. Daraufhin rief er den Notruf und kam bei der Polizei in Zell am See heraus.

Durch die österr. Kollegen wurde der Notruf nach Berchtesgaden weitergegeben. Aufgrund des Meldebildes wurde sofort die Bergwacht Ramsau alarmiert und ein Polizeihubschrauber angefordert.

Weiter wurde versucht, Kontakt mit dem Mitteiler herzustellen, was aber auf Grund des schlechten Mobilfunkempfanges lange Zeit scheiterte.

Gegen 13.50 Uhr konnte der Mitteiler dann erreicht werden und Entwarnung geben. Der gleichzeitig eintreffende Polizeihubschrauber nahm am Landeplatz in der Ramsau einen Polizeibergführer der Pl Berchtesgaden und einen Bergwachtmann aus der Ramsau mit zu einem Übersichtsflug, um genaueres abzuklären.

Der Überflug ergab dann, dass aus einem schneegefüllten Band nordseitig des Ofentalhörndl ein Schneebrett abgegangen war und genau über die Aufstiegsspur verlief. Die Anrisshöhe dürfe sich nach Schätzungen aus der Luft auf etwa 2,5 bis 3 Meter handeln. Die Lawine rutschte etwa 50 bis 70 Meter in das Ofental hinein.

Betroffen wurde glücklicherweise niemand von diesem Lawinenabgang.

Nach dem in dieser Saison frühen Beginn mit Lawinenunfällen in den Berchtesgadener Alpen zieht sich der Lawinenwinter anscheinend auch noch etwas in den Sommer hinein.

In den Hochlagen der Berge, insbesondere nordseitig, befinden sich zum Teil noch erhebliche Schneefelder, die bei der Erwärmung, insbesonders aus steilen Flanken und Platten jederzeit abrutschen können.

Bergsteiger und Wanderer sollten dies beachten und im Gelände dahingehend aufpassen.

Berchtesgadener Land