Teffen
World Ranger Day am Dreisessel

02.08.2019 | Stand 31.07.2023, 2:09 Uhr
−Foto: Foto: pm/Kaja Dolze

Naturpark-Ranger und Gebietsbetreuer solidarisieren sich mit Kollegen weltweit.

NEUREICHENAU Sie streifen friedlich durch wilde Wälder und beobachten seltene Tiere und Pflanzen. Dieses romantische Bild haben wohl die meisten von uns vor Augen, wenn wir an die Arbeit von Rangern denken. Dass dies aber nicht immer und besonders nicht für alle Teile dieser Welt zutrifft, darauf machten Ranger des Naturparks Bayerischer Wald am internationalen Welt-Ranger-Tag am Dreisessel aufmerksam und erhielten dafür sehr viel positive Resonanz.

Von den Savannen Afrikas zum südamerikanischen Amazonasgebiet, von den Schutzgebieten Europas über den tropischen Regenwäldern Asiens hin zu den Wüsten Australiens üben Ranger ihre Arbeit zum Wohle der Natur aus. Für diesen so wichtigen Job als Behüter der wilden Tiere und seltener Pflanzenarten nehmen Ranger in vielen Teilen der Welt große Gefahren auf sich. Alle drei bis vier Tage kommt ein Ranger während seiner Dienstpflichten, beispielsweise durch Wilderer oder illegale Holzfäller, ums Leben.

Natürlich sind die Ranger im Bayerischen Wald solchen Gefahren nicht ausgesetzt. „An diesem Tag solidarisieren wir uns zusammen mit Rangern aus der ganzen Welt mit unseren Kollegen, die ihre Arbeit in einem schwierigeren Umfeld ausüben“, stellt Lea Stier klar. Drei Ranger des Naturparks Bayerischer Wald und der Gebietsbetreuer für die Arberregion taten sich deshalb zusammen und informierten die Besucher des Dreisessels an einem Naturpark-Informationstand über deren Arbeit. Bei einem Quiz zum Dreisessel wurden Wanderer und Mountainbiker auf die Probe gestellt. „Das ist vor allem bei den Familien super angekommen“, freut sich Kaja Dolze. „Wir wollten nicht nur mit einem ernsten Thema, sondern auch auf eine positive Art auf die Besucher zugehen und sie für die Natur des Dreisessels begeistern“, ergänzt Marco Müller, dessen Einsatzgebiet der Dreisessel seit Mai diesen Jahres ist.

Etwa 250 Besucher ließen sich am Naturpark-Stand informieren. “Es war ein wirklich internationaler Tag heute am Dreisessel“, berichtet Johannes Matt, „wir hatten auch viele Besucher aus Tschechien und sogar aus Holland und England.“ Besonders gefreut hat die Naturpark-Ranger, dass sich auch zwei tschechischen Kollegen vom Nationalpark Šumava an der Informationsarbeit beteiligten. Zudem besuchte die örtliche Revierleiterin des Forstbetriebs Neureichenau, Sarah Scholz, und der zuständige Naturschutzreferent des Landratsamts Freyung-Grafenau, Werner Simmet, die Naturpark-Ranger.

Insgesamt konnten gut 200 Euro an Spenden gesammelt werden. Der Betrag wird nun an die Thin Green Line Foundation, die Wohltätigkeitsstiftung der International Ranger Federation, gehen. Die Stiftung unterstützt Ranger in Krisenregionen mit Ausrüstung und Training und hilft Familien von getöteten Rangern.

Da die Naturpark-Ranger an diesem Tag durchweg positive Resonanz erhalten haben, haben sie schon mit ihren Kollegen vom Nationalpark Šumava vereinbart, dass sie nächstes Jahr zum gleichen Anlass einen gemeinsamen Informationsstand am Dreisessel errichten möchten.

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