Zehn Nistkästen aufgehängt
Hand in Hand für den Habichtskauz

26.09.2018 | Stand 02.08.2023, 15:05 Uhr
−Foto: n/a

Gemeinsames Projekt des Forstbetriebs Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten und des Naturparks Bayerischer Wald.

BODENMAIS Auf Anregung des Naturparks Bayerischer Wald haben die Auszubildenden des Forstbetriebes Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten – unter der Aufsicht von Forstwirtschaftsmeister und Lehrlingsausbilder Paul Hilgart – zehn Nistkästen für den Habichtskauz gebaut und draußen im Staatswald aufgehängt.

Hintergrund dafür ist ein Wiederansiedlungsprogramm der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava für den Habichtskauz – mit einer Größe von rund 60 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 125 cm die größte Kauzart in Mitteleuropa. Noch im 19. Jahrhundert brütete der Habichtskauz im Bayerischen-, Böhmer- und Oberpfälzer Wald. Der letzte seiner Art in Mitteleuropa wurde um 1926 bei Sušice im Böhmerwald abgeschossen. Erst über dieses Programm wurde diese Art wieder heimisch. Mit dem gemeinsamen Projekt von Naturpark und Forstbetrieb soll der gesicherte Nachweis des Habichtskauzes auch in der angrenzenden Arberregion, die Schaffung von Brutmöglichkeiten und die Unterstützung der Population erbracht werden. Langfristiges Ziel ist es, wieder eine stabile Population in Ostbayern aufzubauen, die im Austausch mit den benachbarten Beständen in Niederösterreich und in Tschechien steht.

Während die kleineren Kauzarten, wie Sperlings-, Rauhfuß- und Waldkauz, überwiegend Spechthöhlen als Brutstätte auswählen, ist der Habichtskauz auf abgebrochene, höhere Baumstümpfe angewiesen. Sehr gerne nimmt er aber auch künstliche Nisthilfen an. Er bevorzugt Mischwälder mit Buchen, durchsetzt mit freien Flächen, wie Waldwiesen, Kahlflächen oder Sturmwurfflächen, um besser nach seiner Hauptbeute, den Mäusen, suchen zu können.

Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion, hat das Projekt gestartet und koordiniert. Zunächst wurden zehn Kästen unter der Leitung von Paul Hilgart von den Lehrlingen des Forstbetriebs Bodenmais angefertigt. Hierbei wurde im engen Austausch auf die langjährigen Erfahrungen des Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava zurück gegriffen. Anschließend haben die Revierförster und der Gebietsbetreuer geeignete Waldbestände und Habitatbäume ausgewählt. Zudem übernahm der Forstbetrieb das nicht gerade einfache Aufhängen der Nistkästen. Je nach Erfolg werden zukünftig weitere Kästen aufgehängt.

Nun bleibt abzuwarten, ob die Kästen auch gleich angenommen werden. Falls nicht Habichtskäuze die Kästen beziehen, nutzt diese auch gerne der Waldkauz und profitiert von dieser Naturschutzmaßnahme.

„Der Forstbetrieb Bodenmais ist einer von 25 Ausbildungsbetrieben der BaySF. Er bildet jedes Jahr zwei Lehrlinge zu Forstwirten aus. Die 2,4 Millionen Hektar Wald in Bayern bieten 700.000 Menschen Arbeit, die alle mit Holz zu tun haben, „ erläuterte Völkl. „Und mit dem Vogelschutz unterstützen wir den Naturpark gern.“

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