Sensationell
Covellin-Erstfund aus dem Bayerischen Wald

31.05.2018 | Stand 29.07.2023, 8:27 Uhr
−Foto: n/a

Roland Melch findet im Steinbruch einzigartiges Mineral

RINCHNACH Roland Melch ist ein Jäger – genauer gesagt ein Mineralienjäger. Schon seit seiner Kindheit sucht der Ruhmannsfeldener nach besonderen Schätzen und Steinen seiner Heimat und macht immer wieder mal mit einem Sensationsfund auf sich aufmerksam. So auch jetzt: Dem 44-Jährigen ist es gelungen, erstmals einen Covellin im Bayerischen Wald nachzuweisen.

Gefunden hat er das Mineral vor rund drei Wochen rund um die Steinbrüche bei Grub in Rinchnach. „Wir Steinsammler wühlen uns ja immer durch den ‚Abfall‘, der beim Granitabbau entsteht und nicht weiterverarbeitet wird“, so Melch. Doch gerade hier treten für die Forscher und Sammler immer wieder interessante Erscheinungen zutage. Wie in diesem Fall! „Ich bin sofort auf diese Stelle aufmerksam geworden, denn im Granit zeigte sich eine stark korrodierte Stelle, die dadurch entsteht, dass Erze sich selber und das Gestein ringsherum zersetzen“, fährt der Hobby-Mineralologe fort.

Also hat er sich einen Gesteinsbrocken mit nach Hause genommen und dort genauer untersucht. „Es hat sich herausgestellt, dass es sich um einen Verbund von Mineralien handelt, darunter Pyrit und bläulich korrodierter Bleiglanz, kurz Covellin“, freut sich Roland Melch. Denn Covellin wurde im Bayerischen Wald bisher noch nicht gefunden. Roland Melch hatte also wieder einmal den richtigen Riecher und landete einen Sensationsfund.

Das besondere daran ist, dass dieser Bleiglanz bläulich ist, denn für die Region im Bayerischen Wald ist Bleiglanz zwar ganz typisch, aber es handelt sich um ein silberhaltiges Mineral, das dementsprechend auch silbrigglänzend in Erscheinung tritt. Außerdem besitzt Covellin ganz außergewöhnliche optische Eigenschaften. Das heißt, die Farbe des Minerals ändert sich je nachdem, in welchem Medium es sich befindet. An der Luft ist Covellin blau, wird es mit Wasser in Berührung gebracht, ist es violett. Taucht man das Mineral in Öl, das stark lichtbrechend ist, erscheint Covellin rot.

Dieses erstaunliche optische Verhalten ist besonders im Anschliff zu beobachten, sodass es dem Kenner nicht schwerfiel, das Mineral zu bestimmen: „Durch diese Eigenschaft konnte ich den Covellin sicher optisch bestimmen“, sagt Roland Melch.

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