Jahresbilanz weist Erstfunde auf
Außergewöhnlich spannende Pilzfunde

08.12.2017 | Stand 31.07.2023, 16:10 Uhr
−Foto: Foto: Lothar Krieglsteiner

Seit diesem Jahr wird den Pilzen im Bayerischen Wald noch intensiver hinterhergejagt. Schließlich hat sich das 2017 gestartete Projekt Funga des Böhmerwaldes der Pilzforschung und -kartierung verschrieben.

GRAFENAU Dabei stehen nicht nur die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava im Fokus, sondern das komplette Dreiländereck. Für das bayerische Nationalparkgebiet haben die Forscher nun eine erste Bilanz gezogen. Und die kann sich sehen lassen.

Insgesamt wurden heuer vier Pilzarten erstmals in Bayern nachgewiesen. Zwei davon wurden zuvor in ganz Deutschland noch nicht gesichtet. Für das Nationalparkgebiet gab es sogar über zehn Erstnachweise. „Das zeigt, welch hohe ökologische Qualität der Nationalpark aufweist“, resümieren die Nationalparkmykologen Claus Bässler und Peter Karasch.

Das von der EU finanzierte Interreg-Projekt Funga des Böhmerwaldes setzt verstärkt auf Bürgerbeteiligung. So konnte etwa nahe Altschönau die äußerst seltene Böhmische Tramete (Fibroporia bohemica) nachgewiesen werden – erstmals im Freistaat. Diese Art benötigt alte, von Forstnutzung ungestörte Habitate als Lebensraum. Auch die Wiederbeweidung des Ruckowitzschachtens nahe Zwieslerwaldhaus hat positive Effekte. So wurde dort der bislang nur aus Skandinavien bekannte Helmling (Mycena pasvikensis) erstmals in der Bundesrepublik entdeckt. Auch der in Deutschland als echte Rarität geltende Gelber Kreiselblätterpilz (Stereopsis vitellina) wurde erstmals im Nationalpark gefunden. Der dottergelbe Moosbewohner wurde zuletzt 1975 in Franken gesichtet.

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