Versuchtes Tötungsdelikt
Auseinandersetzung im ICE: Niederländer (43) attackiert Briten (27) mit einem Messer

11.07.2017 | Stand 24.07.2023, 15:50 Uhr
−Foto: n/a

In einem ICE von München nach Dortmund am Freitagabend, 7. April, kurz vor dem Aschaffenburger Hauptbahnhof hat ein 43-jähriger Niederländer eine Person mit einem Messer attackiert.

ASCHAFFENBURG Der Tatverdächtige konnte durch mehrere Polizeibeamte außer Dienst und Soldaten der Bundeswehr überwältigt werden. Die Ermittlungen vor Ort werden durch die Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt. Ein politischer oder terroristischer Hintergrund kann nach derzeitigem Stand ausgeschlossen werden.

Etwa gegen 17.30 Uhr ging bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken ein Notruf aus einem ICE in Richtung Aschaffenburg ein. Ein stark alkoholisierter Fahrgast hatte einen 27-jährigen Briten nach ersten Erkenntnissen grundlos mit einem Messer attackiert. Der Tatverdächtige, ein 43-jähriger Niederländer, wurde daraufhin durch mehrere zufällig anwesende Polizeibeamte außer Dienst und Soldaten der Bundeswehr überwältigt. Der Zug wurde am Aschaffenburger Hauptbahnhof durch mehrere Streifen der örtlichen Dienststellen in Empfang genommen.

Der 27-jährige Geschädigte wurde durch den Angriff verletzt und zur weiteren Behandlung in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Nach derzeitigem Stand besteht jedoch keine Lebensgefahr. Der 43-jährige Tatverdächtige klagte nach seiner Festnahme über gesundheitliche Probleme und kam zur Behandlung ebenfalls in ein umliegendes Krankenhaus. Er wird hierbei durch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Aschaffenburg bewacht.

Die genauen Hintergründe der Tat sind nun Gegenstand der Ermittlungen der Kriminalpolizei Aschaffenburg. Nach derzeitigem Stand kann ein politischer oder terroristischer Hintergrund ausgeschlossen werden. Zwischen den beiden Beteiligten bestand des Weiteren keinerlei Vorbeziehung.

Der betroffene ICE sowie das Gleis am Aschaffenburger Hauptbahnhof waren für die Dauer der polizeilichen Maßnahmen für mehrere Stunden gesperrt. Es kam zu erheblichen Beeinträchtigungen im Schienenverkehr.

Der 43-jährige Tatverdächtige musste im Krankenhaus eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Nach Abschluss seiner medizinischen Behandlung wird er die Nacht in einer Haftzelle verbringen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wird am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wird von einem versuchten Tötungsdelikt ausgegangen.

Schwandorf