Dramatische Szenen
Selbstmordanschlag in Ansbach: Abgelehnter Asylbewerber sprengt sich in die Luft

10.07.2017 | Stand 03.08.2023, 1:53 Uhr
−Foto: n/a

Wie berichtet, kam es am Sonntagabend, 24. Juli, zu einer Explosion in der Ansbacher Innenstadt, bei der eine Person getötet wurde. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dieser Person um den eigentlichen Tatverdächtigen handelt.

ANSBACH Am Sonntag fand der letzte Konzerttag des Festivals "Ansbach Open" in der Reitbahn am Schloss vor etwa 2.500 Zuschauern statt. In unmittelbarer Nähe zur Veranstaltung fiel den Sicherheitsangestellten gegen 21.45 Uhr eine verdächtige Person auf. Dabei handelte es sich um einen jungen Mann, der einen Rucksack mitführte, und vor der Einlassstelle in der Pfarrstraße über längeren Zeitraum auf und ab ging. Anschließend hielt er sich im Bereich der Außenbestuhlung eines dortigen Weinlokals auf. Dort kam es gegen 22.10 Uhr zu einer Explosion, nachdem sich der junge Mann nach Zeugenaussagen kurz nach vorne gebeugt hatte. Dabei wurde der verdächtige Mann, der inzwischen identifiziert werden konnte, getötet. Zwölf weitere Personen wurden bei der Explosion verletzt, drei von ihnen schwer.

Bei dem getöteten tatverdächtigen Mann handelt es sich um einen 27-jährigen Syrer, dessen Asylantrag abgelehnt wurde und der mit Duldung seit 2. Juli 2015 in Ansbach wohnte. Der Tatverdächtige trat bereits wegen verschiedener Delikte strafrechtlich in Erscheinung. Außerdem versuchte er, sich bereits zweimal das Leben zu nehmen.

Einsatzkräfte der Polizei sperrten den Tatort weiträumig ab. Das Konzert wurde in Absprache mit dem Veranstalter beendet und die Veranstaltungsörtlichkeit des Musikfestivals von Einsatzkräften der Polizei und des Sicherheitsdienstes geräumt. Ermittler der Kriminalpolizei Ansbach haben mit der Tatortarbeit begonnen. Unterstützt werden sie von Kräften des Bayerischen Landeskriminalamtes, der Bayerischen Bereitschaftspolizei, weiteren Spezialeinsatzkräften sowie den örtlichen Feuerwehren und Rettungsdiensten. Für die weiteren Ermittlungen wurde eine Sonderkommission mit über 30 Personen gegründet.

Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Unter der Rufnummer 0911/ 2112-3333 können entsprechende Zeugenhinweise an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken gerichtet werden. Videoaufnahmen bzw. im Zusammenhang mit dem Ereignis gefertigte Bilder können der Polizei unter der Mail-Adresse rba.mittelfranken@web.de zur Verfügung gestellt werden.

Hier geht's zur Erstmeldung: Schwere Sprengstoffexplosion in Ansbach

Schwandorf