ÖDP
Raucherschreck Frankenberger wirft Politik hin

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 1:35 Uhr
−Foto: n/a

Er hatte sich wohl mehr erwartet, doch nur, weil Sebastian Frankenberger bundesweit als bayerischer Raucherschreck berühmt wurde, zeitigte seine Partei noch lange keine Erfolge. Jetzt kündigt er im Münchner Merkur an: Er will nicht mehr.

REGENSBURG _25 MÜNCHEN Er ist der Schreck aller bayerischen Raucher: Als die Staatsregierung ein Wischi-Waschi-Gesetz zum Nichtraucherschutz vorlegte, initiierte der ÖDP-Politiker ein Volksbegehren, das er gewann. Am Ende hatte Bayern das härteste Nichtraucherschutz-Gesetz der ganzen Republik. Jetzt kündigte Frankenberger im Gespräch mit dem Münchner Merkur an: "Ich habe beschlossen, dass ich mich aus der aktiven Parteiarbeit zurückziehe."

Zu den Gründen, warum er nicht als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Europawahl antrat, sagte Frankenberger, "dass es ein Grüppchen gab, das geschickt Fäden gezogen hat, um mich zu verhindern." Ausgerechnet jene, die Frankenberger als Nachwuchstalent aufgebaut hätten, seien ihm in den Rücken gefallen. "Das waren größtenteils meine politischen Ziehväter, die mich in die Partei gebracht haben, die ich im Laufe des Nichtraucherschutz-Volksbegehrens mehr oder weniger überholt habe. Da habe ich Fehler gemacht, aber auch andere. Die Gräben, die entstanden sind, sind anscheinend einfach nicht mehr zu überwinden."

Frankenberger beklagt in dem Interview den Umgang mit ihm: "Zum Beispiel wurde mir mehrfach gesagt, dass ich in meiner Heimatstadt Passau nichts mehr zu suchen habe und mich angeblich 80 Prozent der Passauer hassen." Er habe nun seine Konsequenzen gezogen: "Ich habe beschlossen, dass ich mich jetzt vorerst aus der aktiven Parteiarbeit zurückziehe. Ich werde überdenken, wo ich meine Energie künftig reinstecken möchte. Ob ich mich im Herbst noch einmal zur Wahl des Bundesvorsitzenden stelle? Derzeit glaube ich das eher nicht."

Regensburg