Feierstunde
Porzellanmuseum in Selb ist jetzt staatlich

08.07.2017 | Stand 28.07.2023, 5:14 Uhr
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Am Donnerstag, 6. Februar, hat Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle im Rahmen einer Feierstunde offiziell das Porzellanikon in Selb in die Trägerschaft des Freistaats Bayern übernommen. Es ist das größte Spezialmuseum für Porzellan und Technische Keramik.

SELB Als Träger fungierte bisher der Zweckverband Deutsches Porzellanmuseum, in dem der Landkreis Wunsiedel, die Große Kreisstadt Selb und die Stadt Hohenberg an der Eger zusammengearbeitet hatten. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Region hat aber die Leistungsfähigkeit der Mitglieder des Zweckverbandes an ihre Grenzen kommen lassen. Der Freistaat Bayern sichert nun den Fortbestand der renommierten Einrichtung sowie die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und -arbeiter und eröffnet museumspädagogisch neue Möglichkeiten.

Für Minister Spaenle ist das Engagement des Freistaats für das Porzellanikon mehr als sinnvoll: "Das Museum mit seinen beiden Standorten in Selb-Plößberg und in Hohenberg an der Eger steht für die Identität dieses Teils von Bayern." Mit dieser Aussage wird er der Bedeutung der Porzellanindustrie im nordöstlichen Oberfranken und in der benachbarten Oberpfalz gerecht. Das "weiße Gold" hat die Wirtschaftsentwicklung, vor allem aber das Alltagsleben der Menschen zwischen Bayreuth und Selb über gut 200 Jahre maßgeblich geprägt und steht in enger Verbindung zu Firmennamen wie Rosenthal, Seltmann oder Walküre. Der wirtschaftliche Umbruch in den vergangenen Jahrzehnten hat allerdings tiefe Spuren in der Region hinterlassen.

Das Porzellanikon besteht aus drei Museumseinrichtungen, dem Europäischen Industriemuseum für Porzellan, dem Europäischen Museum für Technische Keramik und dem Rosenthal-Museum. Die Bestände umfassen rund 200.000 Exponate, die durch Dauerleihgaben der Sammlungen Rosenthal und Hutschenreuther ergänzt werden. "Das Museum findet aufgrund der Bestände nationale und internationale Beachtung", würdigt der Minister die Bedeutung der Sammlung.

Von den Ausstellungen, die das Museum künftig zeigen wird, erwartet sich der Minister, dass sie die Geschichte des Porzellans und seines Designs ebenso darstellen, wie die Herstellung desselben bis hin zu der der technischen Keramik als Ergebnis modernster Innovation. Auch zukünftige Anwendungs- und Nutzungsfelder von Porzellan und Keramik sollen gezeigt werden.

Regensburg