Ermittlungen:
Polizei sucht nach der Leiche der verschwundenen Peggy – Knochenfunde in Lichtenberg

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 2:00 Uhr
−Foto: Foto: kamera24

Seit Montag, 22. April, 7.30 Uhr, rollen in Lichtenberg im Landkreis Hof die Bagger. Die Polizei erhofft sich Hinweise im Zusammenhang mit der 2001 verschwundenen Peggy.

LICHTENBERG/LANDKREIS HOF Update 29.04.2013

Bei den von der Staatsanwaltschaft Bayreuth angeordneten Durchsuchungsmaßnahmen in Lichtenberg mussten am Montag noch Nacharbeiten durchgeführt werden. Die Ermittler müssen noch Erkenntnissen aus dem Einsatz der Bodenuntersuchung nachgehen. Einsatzkräfte der Kriminalpolizei Bayreuth, mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks, sind seit Montagmorgen in dem weiterhin abgesperrten Anwesen tätig.

Ergebnisse anlässlich der Analyse der aufgefundenen Knochenteile liegen derzeit noch nicht vor.

Update 26.04.2013

Die von der Staatsanwaltschaft Bayreuth angeordneten Durchsuchungsmaßnahmen in einem Anwesen in Lichtenberg konnten vorläufig abgeschlossen werden.

Einen Hinweis von Spezialisten des TÜV Rheinland auf einen Hohlraum wurde heute intensiv nachgegangen. Bohrungen des Technischen Hilfswerks ergaben, dass es sich dabei nur um lose, natürliche Felsstrukturen unterhalb des Anwesens handelte. Die Arbeiten von Polizei und den eingesetzten Hilfsdiensten werden lediglich vorübergehend unterbrochen. Das Anwesen bleibt weiterhin gesperrt. 

Die von der Staatsanwaltschaft Bayreuth in Auftrag gegebene Analyse der Knochenfunde erbrachte noch kein Ergebnis.

Update 24.04.2013

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth überprüft seit Mitte 2012 in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Fachkommissariat der Kripo Bayreuth die umfangreichen Ermittlungsergebnisse im Komplex "Peggy", insbesondere deshalb, weil die Leiche der Peggy K. bislang nicht aufgefunden werden konnte.

Bei den Untersuchungen wurde insbesondere darauf geachtet, ob sich hinsichtlich einzelner damals bearbeiteter Spuren und über- prüfter Personen im Lauf der Zeit neue Erkenntnisse ergeben haben, aufgrund derer eine andere Bewertung durch die Ermittlungsbe- hörden notwendig geworden ist und sich gegebenenfalls doch noch Hinweise auf den Verbleib der Leiche von Peggy K. ergeben könnten

Aus der Gesamtschau einer Anzahl von Einzelhinweisen ergab sich Anfang April 2013 der Anlass, für die Staatsanwaltschaft Bayreuth, einen Durchsuchungsbeschluss des Ermittlungsrichters zu bewirken und die nun laufende genaue Durchsuchung des Anwesens in Lichtenberg anzuordnen.

Bei den umfassenden Grabungsarbeiten durch die eingesetzten Polizeikräfte und Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks haben die Ermittler einzelne Knochenteile gesichert. Daraus dürfen aber keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, da in dem Bereich der Kirche und des historischen Friedhofs um das Kirchenareal auch früher bereits bei Straßenbauarbeiten Knochenteile aufgefunden wurden. Auch steht noch nicht fest, ob es sich um menschliche oder tierische Knochen handelt.

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth hat deshalb eine genaue gerichtsmedizinische Untersuchung dieser Knochenfunde in Auftrag gegeben. Eine derartige Laboruntersuchung nimmt erfahrungsgemäß mehrere Tage in Anspruch. Bis zum Vorliegen dieses Untersuchungsergebnisses bleibt der Fundort auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bayreuth weiterhin polizeilich abgesperrt.

Meldung vom 23.04.2013

"Die von der Staatsanwaltschaft Bayreuth angeordneten Durchsuchungsmaßnahmen in Lichtenberg haben am Dienstag bislang noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Arbeiten dauern an. Wann sie abgeschlossen werden können, ist noch nicht sicher vorherzusagen", teilte das Polizeipräsidium Oberfranken am Dienstagnachmittag, 23. April, mit. Am Montag war das Gebäude durchsucht worden, am Dienstag konzentrierte man sich auf den Bereich des Hofes.

Das Technischen Hilfswerk, Spezialisten des TÜV Rheinland, Mitarbeiter des Bergamtes sowie Leichensuchhunde und Beamten der Spurensicherung untersuchen Hohlräume in einem Anwesen in Lichtenberg. Hier soll ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Rentner leben, die Polizein hat dies aber bisher nicht bestätigt.

"Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Rahmen der derzeit laufenden Ermittlungen keine Person festgenommen wurde. Die aktuellen Maßnahmen von Staatsanwaltschaft und Polizei stehen auch nicht im Zusammenhang mit dem Wiederaufnahmeantrag des Verteidigers des verurteilten Ulvi K.", so das Polizeipräsidium.

Laut Polizeisprecher Jürgen Statter gebe es konkrete Hinweise und polizeiliche Erkenntnisse. Man vermute hier einen "möglichen Leichenablageort" auf dem Grundstück. Diese Hinweise seien so konkret, dass sie in einen richterlichen Beschluss gemündet hätten.

Am 7. Mai 2001 war die damalig neunjährige Peggy auf dem Nachauseweg von der Schule verschwunden. Die Suche nach dem Mädchen blieb erfolglos. 2004 wurde der geistig behinderte Ulvi K. vom Landgericht Hof wegen Mordes an Peggy verurteilt. Er hatte die Tat gestanden, dieses Geständnis aber später widerrufen.

Rund um das verschwundene Mädchen ranken sich die unterschiedlichsten Theorien. Die Polizei hofft nun, auf dem Grundstück fündig zu werden, um den Fall nach zwölf Jahren vielleicht doch noch lösen zu können.

Regensburg