Umfrage
50 Prozent der Deutschen stören sich am "Denglisch"

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 20:03 Uhr

"Coffee to go", "special offer", "all you can eat" - Knapp die Hälfte der Deutschen stört sich an der Verwendung von zu vielen englischen Begriffen in der Alltagssprache. Das ergab eine repräsentative Infratest-Umfrage im Auftrag der Fernsehzeitschrift "auf einen blick".

DEUTSCHLAND Auf die Frage "Stört es Sie, dass heute viel öfter englische Wörter in der deutschen Alltagssprache verwendet werden als früher" antworteten 50 Prozent mit "Nein", 49 Prozent mit "Ja", ein Prozent mit "Weiß nicht". Befragt wurden 1.000 Frauen und Männer ab 18 Jahren.

Zwischen den Altersgruppen sowie zwischen alten und neuen Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede bei den Antworten. Während bei den 18- bis 29-Jährigen nur 23 Prozent gegen Englisch in unserer Alltagssprache sind, ist es bei den über 60-Jährigen fast jeder Dritte (61 Prozent).

Im Osten kritisiert eine Mehrheit von 54 Prozent das sogenannte "Denglisch", also die Vermischung von Deutsch und Englisch. Im Westen sind es nur 48 Prozent.

Bei der Unterscheidung nach Frauen und Männern zeigt sich, dass 51 Prozent der Frauen, aber nur 48 Prozent der Männer sich an zu vielen englischen Begriffen stören.

Kritik von Promis

Auch Prominente kritisierten in auf einen Blick die Flut englischer Begriffe. So sagte "Tagesschau"-Sprecher und Moderator Marc Bator (39): "In den Moderationen, die ich für meine Magazinsendungen schreibe, versuche ich alles, um Englisch zu vermeiden." TV-Moderatorin Inka Bause (43, "Bauer sucht Frau"): "Ich finde es traurig, wenn z.um Beispiel Werbung komplett in Englisch ist. Das ist am Kunden vorbei, aber der hat ja die Wahl zu entscheiden, wo er einkauft." Ex-"Tagesschau"-Sprecher Jo Brauner (74): "Nichts gegen englische Wörter, wo sie angebracht sind, etwa im Computerbereich, aber in den meisten Fällen wäre deutsch ebenso treffsicher."

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