Technik
'Schatz, dein Akku ist leer' – wenn das Handy zum Beziehungspartner wird

10.07.2017 | Stand 02.08.2023, 15:51 Uhr
−Foto: n/a

Kann man wirklich süchtig nach seinem Smartphone werden? Ein ungarisches Forschungsteam ging der Frage nach, wie wir zu unseren Mobiltelefonen stehen. Sie fanden einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen Beziehungstypen und den Umgang mit Handys heraus.

UNGARN/WELT Das Team um Veronika Konok glaubt nicht, dass man süchtig nach seinem Smartphone sein kann. Im Gegensatz zu Süchtigen spielen sich in uns ganz andere Dinge ab, die man eher unter der Bindungstheorie beleuchten sollte, so Konok. In ihrer Studie befragten sie 142 junge Ungarn zwischen 19 und 25 Jahren zu ihrem Verhalten in einer Beziehung und zu ihrer Smartphone-Nutzung. Außerdem wollten sie herausfinden, wie sich die Befragten fühlten, wenn sie ihr Handy nicht dabei hatten, wofür sie es nutzten und wie oft sie benutzten.

Dabei stießen sie auf eine ungeahnte Ähnlichkeit: Wer in einer Beziehung eher ängstlich ist und ständig fürchtet, verlassen zu werden, der wird auch nervös, wenn der Akku seines Handys sich dem Ende neigt. Dabei geht es den Befragten nicht etwa um das Gerät selber, sondern um die Möglichkeit, erreichbar zu sein für andere Personen. Auch soziale Netzwerke spielen eine Rolle, denn das Gefühl, immer "up to date" sein zu müssen, rühren von der selben Angst verlassen zu werden. Doch für die selbstbewussten Beziehungstypen war ein Alltag ohne Handy ebenfalls undenkbar.

Also, wer das nächste Mal gefragt wird, ob er sein Ladekabel verleihen könnte, sollte etwas nachsichtig sein – er könnte Liebeskummer auslösen.

Regensburg