"Aktenzeichen XY ungelöst"
14 Jahre voller Hoffen und Bangen: Wo ist Peggy Knobloch?

09.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:22 Uhr
−Foto: n/a

Seit 14 Jahren fehlt jede Spur von Peggy Knobloch, die damals Neunjährige verschwand am 7. Mai 2001 aus Lichtenberg in Oberfranken. Am Mittwoch, 3. Juni, nahm sich die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" erneut dem Fall an. Im Spezial "Wo ist mein Kind?" beleuchtete die Redaktion das Verschwinden des Mädchens.

LICHTENBERG Peggys Spur endet rund 50 Meter vor der Wohnungstüre. Nach der Schule wurde sie an jedem 7. Mai 2001 auf dem Weg nach Hause von Zeugen gesehen. Der letzte Zeuge sah sie um 13.24 Uhr etwa 50 Meter von ihrem Zuhause entfernt

Die Polizei startet eine große Suchaktion, auch die Medien werden in die Suche eingebunden. Schnell rückt der geistig behinderte Ulvi K. in den Fokus der Ermittler. In Befragungen gesteht er, Peggy getötet zu haben. Wo er jedoch die Leiche versteckt hat, kann er nicht sagen. Ulvi K. wird im April 2004 wegen Mordes an Peggy Knobloch verurteilt. Wegen des Missbrauchs mehrere Kinder ist er in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Doch viele Zweifel bleiben, ob der Verurteilte wirklich etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat. Das Verfahren wird neu aufgerollt, 2014 wird das Urteil im Fall Peggy aufgehoben, Ulvi K. wird freigesprochen. Der Fall ist damit wieder völlig offen.

Peggys Mutter Susanne Knobloch hat auch nach 14 Jahren die Hoffnung nicht aufgegeben. Viele Fragen quälen sie: Wie sieht Peggy heute aus? Wie geht es ihr? Sei selbst war mit 23 bereits Mutter, schildert sie im "Aktenzeichen"-Studio. "Vielleicht bin ich schon Oma!"

Über 4.800 Spuren wurden im Peggy verfolgt, über 180 Zeugen befragt. 330 Aktenordner füllen die Ermittlungen zum Verschwinden des Mädchens mittlerweile. "Momentan haben wir keine heiße Spur", so der Ermittler. Folgende Informationen zu dem damals neunjährigen Mädchen liegen der Kripo vor: Peggy war damals, am 7. Mai 2001, neun Jahre alt, 1,34 Meter groß und schlank. Sie hatte blonde, glatte Haare mit Pony, auffallend blaue Augen, leicht abstehende Ohren und war etwa 25 Kilogramm schwer. Sie trug damals Kleidergröße 128/134. Auch Peggys Schulranzen samt einer Diddlmaus ist verschwunden. Hier war die Kripo erst kürzlich mit einem Tauchgang einer Altspur nachgegangen.

Hinweise zum Verbleib Peggy Knoblochs nimmt die Kripo Bayreuth unter der Telefonnummer 0921/ 506-1414 entgegen. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ist eine Belohnung von 30.000 Euro (in Worten: Dreißigtausend) ausgesetzt.

UPDATE ... die Infos des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth

In der am Mittwochabend, 3. Juni, im ZDF ausgestrahlten Sondersendung "Aktenzeichen XY – Wo ist mein Kind?" ist auch der Fall der seit 2001 verschwundenen Peggy Knobloch dargestellt worden. Die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Bayreuth erhoffen sich durch die Ausstrahlung neue Hinweise. Seit 2012 ermitteln Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Kripo Bayreuth erneut in dem Fall des verschwundenen Mädchens. Die Ermittler sind seitdem einer Vielzahl an Hinweisen nachgegangen und haben Vernehmungen sowie Suchmaßnahmen in erheblichem Umfang durchgeführt. Weit über 330 Aktenordner haben sich seit dem Verschwinden gefüllt, die Kripo Bayreuth hat seit Beginn ihrer Ermittlungen an die 200 Vernehmungen und Befragungen durchgeführt.

Mit der Ausstrahlung in der Sondersendung "Aktenzeichen XY – Wo ist mein Kind?" hat die Redaktion des ZDF in Zusammenarbeit mit der Ermittlungsgruppe "Peggy" und der Staatsanwaltschaft Bayreuth die Stunden vor dem Verschwinden der damals neunjährigen Peggy nachgestellt. Zusätzlich zu den noch laufenden Maßnahmen erhoffen sich die Ermittler durch die Sendung neue Hinweise und ergänzende Informationen zu bereits bekannten Spuren.

Die etwa zehn Beamtinnen und Beamten der Ermittlungsgruppe saßen bis tief in die Nacht an den Telefonen und nahmen Anrufe entgegen. Seit Donnerstag, 4. Juni, werden die gut 50 in Bayreuth und 150 im Studio in München eingegangenen Informationen sowie einige Dutzend Mails bewertet, mit bereits vorliegenden Erkenntnissen abgeglichen und in der Folge abgearbeitet. Hierzu sind die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Kriminalpolizei Bayreuth im ständigen Austausch. Über entsprechende Ergebnisse und insbesondere den weiteren Fortgang der Ermittlungen werden die Ermittlungsbehörden zu gegebener Zeit berichten.

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