Umfrage
Nur 18 Prozent der Deutschen sind für TTIP

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 0:24 Uhr
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Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA stößt in der Bevölkerung überwiegend auf Ablehnung oder Ratlosigkeit.

DEUTSCHLAND Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS im Auftrag des SPIEGEL halten 33 Prozent der Deutschen den Vertrag über eine "Transatlantic Trade and Investment Partnership" (TTIP) für "eine schlechte Sache". 46 Prozent gaben an, das Vorhaben "nicht beurteilen" zu können. 18 Prozent befürworten das Abkommen.

Als Grund für ihre Ablehnung verwiesen die Befragten vor allem auf die geplanten Regelungen zu Umwelt-, Verbraucher und Arbeitnehmerrechten. So befürchten 42 Prozent der TTIP-Kritiker, dass der geplante Vertrag in diesen Themenfeldern die entsprechenden europäischen Standards aufweichen könnte. Lediglich 27 Prozent sorgen sich, dass bei einem Handelsabkommen mit den USA internationale Konzerne eine zu große Macht erhielten.

Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands Klaus Müller plädierte dafür, die Verhandlungen auf wenige Kernthemen zu konzentrieren und ein "TTIP light" auszuhandeln. "Wenn es um Lebensmittel oder Chemikalien geht, sind die Kulturen zwischen den USA und Europa einfach zu unterschiedlich, um schnell harmonisieren oder sie gegenseitig anerkennen zu können", sagte er dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Stattdessen sollten Washington und Brüssel möglichst rasch einen Deal über jene Fragen schließen, in denen sie sich zugig verständigen könnten. "Als Verbraucherschützer bin ich für Wahlfreiheit und niedrige Preise", erklärte Müller. "Das setzt aber voraus, dass Verbraucher klar und wahr erkennen können, wofür sie sich entscheiden."

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