Bizarr und lebensmüde
Gefährlicher Wahnsinn: Mit Wodka-Tampons zum Vollrausch

05.07.2017 | Stand 25.07.2023, 7:01 Uhr

Die Zahl von Mädchen mit Alkoholvergiftungen aufgrund von in Wodka getunkten Tampons, die in die Vagina eingeführt werden, hat deutschlandweit zugenommen

DEUTSCHLAND Bizarr und extrem gefährlich ist ein neuer Trend unter Jugendlichen, um einen Alkohol-Kick zu bekommen. Junge Frauen tränken Tampons in Wodka und führen sie sich vaginal ein, berichtet das Onlineportal e-newschannel.de. Auch männliche Jugendliche lassen sich teilweise auf diesen gefährlichen Trend ein und verwenden den Alkohol-Tampon anal. Dadurch sparen sich die Jugendlichen das Trinken und haben doch einen Vollrausch. Außerdem dauert es auf gewöhnlichem Weg einfach seine Zeit, bis der Rausch einsetzt. Und durch die Schleimhäute in der Vagina oder dem Anus gelangt der Alkohol schneller in die Blutlaufbahn. Anfangs wunderten sich Ärzte bei Mädchen mit Alkoholvergiftung noch, warum sie mitunter keinen Alkohol im Magen finden konnten. Als sie dann aber den „Trick” der Jugendlichen durchschauten, schlugen sie sofort Alarm: Bei Alkohol, der mit einem Tampon über die Schleimhäute in der Scheide aufgenommen wird, kann man die Menge nicht wie beim Trinken dosieren. Auch Warnsignale des Körpers, wie zum Beispiel Übelkeit und Schwindel, bleiben aus. Doch das sind längst nicht alle Nebenwirkungen: Die Vagina und ihre Schleimhäute sind sehr empfindlich. Durch den aggressiven Alkohol können sie regelrecht weggeätzt werden oder anderweitig Schaden nehmen. Oberarzt Rolf-Martin Behnke: „Im Landkreis Mühldorf leben wir noch auf einer Insel der Glückseligen”: „Gott sei Dank sind wir bisher von diesen Entwicklungen verschont geblieben”, so der ärztliche Leiter der Nothilfe der Kliniken Mühldorf, OA Rolf-Martin Behnke auf Nachfrage des Wochenblattes. Behnke betont, dass der Landkreis Mühldorf in Sachen Alkoholmissbrauch eher eine „Insel der Glückseligen” ist. Die Zahl der Problemfälle hätte sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Fälle des „Speedballings”, so die englische Bezeichnung für die vaginale oder rektale Einführung von Wodka habe es in Mühldorf noch nicht gegeben. Fazit: Bei uns im Landkreis können die Jugendlichen auch ohne oder mit wenig Alkohol fröhlich sein ...

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