Schamlippenkorrektur
Intim-OP kein Tabuthema mehr

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 13:32 Uhr
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Mehr als 3900 Patientinnen haben eine Schamlippenkorrektur vorgenommen.

DEUTSCHLAND Das geht aus einer 2014 durchgeführten Umfrage der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) hervor.

„Auch wenn viele Frauen sich noch unwohl fühlen über das Thema zu sprechen, zeigen die hohen Zahlen von Intim-OPs, dass dieses Thema in der Gesellschaft angekommen ist. Zunehmende Berichterstattungen in den Medien machen auch deutlich, dass es in Deutschland kein Tabuthema mehr ist“, weiß Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des Medical Inn Zentrums in Düsseldorf. Im Medical Inn führt der Facharzt neben Schamlippenkorrekturen auch Vaginoplastiken, Hymenwiederherstellungen sowie Klitorisvorhautreduktionen durch – und dies nicht nur aus ästhetischen Gründen.

Mit Labioplastik zum Körperwohlgefühl

Bei Frauen umgeben die inneren und äußeren Schamlippen, sogenannte Labien, die Klitoris und die Vaginalöffnung, wobei die inneren von den äußeren gewöhnlich überdeckt werden. Hormonelle Veränderungen, Schwangerschaft und Geburt, Gewichtsverlust sowie der natürliche Alterungsprozess können jedoch vergrößerte, asymmetrische oder hängende Schamlippen verursachen, im letzten Fall weil die Muskeln in diesem Bereich erschlaffen. „Bisher liegen allerdings keine validen Studien über Länge und Größe der äußeren weiblichen Genitalien vor und Mediziner haben sich noch nicht über ein einheitliches System zur Einstufung der Schamlippen geeinigt. Deshalb ist auch noch nicht festgelegt, ab wann die Labien als zu groß bezeichnet werden“, erklärt Dr. Atila.

Empfinden Frauen bei sportlichen Aktivitäten wie Fahrradfahren und Reiten oder auch beim Geschlechtsverkehr Schmerzen, da die Schamlippen mit in die Vagina gedrückt werden, besteht Handlungsbedarf. Körperbetonte Kleidung wie Leggins oder Jeans scheuert häufig und knappe Bademode verdeckt den Intimbereich nur wenig. „Einhergehend mit diesen Problemen lastet in diesen Fällen auch noch ein seelischer Druck auf meinen Patientinnen, weshalb sie sich dann für einen operativen Eingriff entscheiden. Sie fühlen sich mit ihrem Körper nicht wohl, gehen nicht in die Sauna und ins Schwimmbad oder schämen sich vor ihren Sexualpartnern“, berichtet Dr. Atila. Bei einer Schamlippenkorrektur, der Labioplastik, verändern Chirurgen das Erscheinungsbild der weiblichen Genitalien, indem sie die Schamlippen verkleinern, in der Regel die inneren Labien. Während der Operation kürzt der Facharzt die Schamlippen, dünnt sie aus oder stellt die Symmetrie wieder her. Dank einer speziellen Lasertechnik reduzieren sich die Blutungen, Narben bilden sich im Gegensatz zu herkömmlichen Techniken weniger häufig und die Genesungszeit verkürzt sich.

Mit der Schwächung der Muskeln im Schamlippenbereich reduziert sich deren Straffheit und damit auch deren Fähigkeit Kontraktionen zu erzeugen, die nachweislich für die sexuelle Befriedigung sorgen. Während einer sogenannten Vaginoplastik strafft Dr. Atila diese Muskeln. Bei manchen Frauen ist zudem die Vorhaut durch Vererbung oder hormonelle Veränderungen so groß, dass der Klitoriskopf nicht erregt werden kann. Durch einen operativen Eingriff verringert der Facharzt das Gewebe, das diese Stelle bedeckt, sodass die Patientinnen nach dem Eingriff wieder leichter sexuelle Befriedigung erlangen.

Deggendorf