Tipps für besseres Wohlbefinden
Mit Allergien und Neurodermitis durch den Winter

05.07.2017 | Stand 27.07.2023, 3:50 Uhr

Wie kommt man möglichst ohne Beschwerden durch den Winter. Gesundheitsexperten geben Tipps!

DEUTSCHLAND „ Zwiebellook” bei Neurodermitis Spaziergänge im Schnee, Ski fahren, Glühwein trinken, Plätzchen backen: Viele Menschen verbinden mit dem Winter eine Menge Spaß. Doch für sechs Millionen Deutsche, die unter der chronischen Hautkrankheit Neurodermitis leiden, hat die kalte Jahreszeit so ihre besonderen Tücken. Denn viele Textilien können die Haut reizen und damit als so genannter "Trigger" die unangenehmen Symptome der Krankheit – bei der hinreichend wissenschaftlich belegt ist, dass sie genetische Ursachen hat – verstärken. "Neurodermitis-Patienten sollten unbedingt vermeiden, Kleidung aus tierischen Materialien wie Schaf- oder Angorawolle direkt auf der Haut zu tragen. Denn diese Materialien können eine starke dermatologische Reizung auslösen", wissen die Experten der DKV Deutsche Krankenversicherung und raten auch von nicht-atmungsaktiven Kunstfasern wie Nylon und Polyester ab. Als hilfreich kann sich dagegen der so genannte "Zwiebellook" erweisen: "Besteht die unterste Schicht aus Baumwolle, Leinen oder Mikrofaser und liegt nicht zu eng an, kann das erhebliche Linderung bringen", so die DKV Gesundheitsexperten. Zudem kann man den "Zwiebellook" in geheizten Räumen einfach und schnell um eine oder mehrere Schichten reduzieren. Der Vorteil: Auf diese Weise lässt sich starkes Schwitzen vermeiden, das ansonsten ebenfalls unnötig die Haut reizen würde.          

Heizen und Lüften gegen Milben     Auch wenn die winzigen Auslöser der weitverbreiteten Hausstaubmilbenallergie nicht direkt vom Wechsel der Jahreszeiten betroffen sind, kommt es auch hier zu saisonalen Schwankungen. Denn die kleinen Untermieter, deren Kot allergische Reaktionen vom einfachen Juckreiz bis hin zur gefährlichen Asthmaerkrankung hervorrufen kann, leben zwar in Wohntextilien wie Betten, Teppichböden, Matratzen, Kissen, Decken oder Stofftieren – und sind dabei mindestens so gut wie wir selbst vor Nässe und Kälte geschützt. Doch kann ihnen gerade das in der kalten Jahreszeit zum Verhängnis werden, wie die Gesundheitsexperten der DKV erklären: "Wird im Winter stärker geheizt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Ein Umstand, der den Hausstaubmilben überhaupt nicht gefällt. Denn fällt die Luftfeuchtigkeit unter 45 Prozent, sterben die ungebetenen Gäste allmählich ab." Allerdings steht diesem "reinigenden" Effekt in immer mehr Haushalten ein unerwartetes Hindernis entgegen: Moderne Fenster unterdrücken aus Energiespargründen meist den freien Austausch von Innen- und Außenluft. Die Folge: Ohne aktives Lüften steigt die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen immer weiter an, anstatt zu fallen. Der Tipp der DKV Experten lautet deshalb: "Um eine ausreichende Luftzirkulation sicherzustellen, sollten Sie mehrmals am Tag stoßlüften. So senken Sie die Luftfeuchtigkeit, ohne dabei unnötig Energie zu verschwenden."        

Tief durchatmen bei Pollenallergie  Heuschnupfen, Bronchialasthma, chronische Bindehautentzündung – die Leiden von Pollenallergikern sind vielfältig. Der einzige natürliche Weg, den unangenehmen Symptomen dauerhaft zu entgehen, scheint zu allem Überdruss wenig praktikabel: Denn wer kann sich schon vorstellen, seinen Wohnsitz auf den Gipfel eines Berges zu verlegen – nur weil die Belastung durch Blütenstaub ab ca. 1500 Metern über dem Meeresspiegel deutlich abnimmt? Glücklicherweise lässt aber auch hierzulande die Pollenbelastung im Winter für kurze Zeit merklich nach. Grund genug für die Betroffenen, die kalte und fast pollenfreie Zeit so gut wie möglich zu nutzen – bevor es bereits im Januar mit dem Erblühen von Haselstrauch und Erle, gefolgt von Ulme, Pappel und Weide wieder von vorne losgeht. "Wir empfehlen Pollenallergikern, sich in der beschwerdefreien Winter-Phase zu erholen und ihr Immunsystem mit Sport und gesunder Ernährung für das fit zu machen, was sie ab Frühjahr erneut erwartet. Auch eine Therapie zur De- oder Hyposensibilisierung macht gerade in der beschwerdefreien Zeit Sinn, da sich der Körper störungsfrei erholen kann", raten die Gesundheitsexperten der DKV Deutsche Krankenversicherung.

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