Atting wirft Berlin aus dem Rennen
„Voll geil, Finale dahoam!“

11.11.2019 | Stand 03.08.2023, 3:42 Uhr
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Wölfe gewinnen zweites Halbfinale in der Hauptstadt mit 6:3 und treffen nun auf Kassel

ATTING Die Überraschung ist perfekt: Der IHC Atting hat seinen knappen Vorsprung aus dem ersten Halbfinale am Sonntag in Berlin noch einmal ausgebaut und ist nach einem 6:3-Auswärtssieg (1:1, 2:1, 3:1) über die Red Devils ins Finale der Zweitligaplayoffs eingezogen. Dort warten ab kommenden Samstag die Kassel Wizards im Kampf um den Meistertitel.

„Voll geil, Finale dahoam“, sagte Trainer Markus Alzinger unmittelbar nach dem Spiel, das die Wölfe nach zweimaligem Rückstand – wie schon im Hinspiel, das 8:7 gewonnen wurde – drehen konnten. Der Dorfclub hatte soeben den Hauptstadtclub, der sich aus den besten Spielern drei Berliner Vereine zum Projekt Unitas zusammengeschlossen hat, aus den Playoffs gekickt. Wobei trotz Millionenstadt in Atting aktuell bessere Bedingungen herrschen. Denn in ganz Berlin stehen für das Team aktuell aufgrund Hallenknappheit (unter anderem Umbau einer Spielstätte) nur zwei Einheiten pro Woche zur Verfügung. Die Wölfe trainieren in der neuen eigenen Halle mit den zwei Herren- und sechs Nachwuchsteams plus Laufschule ganzjährig über 20 Stunden pro Woche.

„Wir haben eine Top-Leistung abgeliefert, waren diszipliniert und geduldig, genau wie wir es vorher angesprochen hatten“, sagte Alzinger. Dennoch kassierte sein Team 20 Strafminuten. Doch die Defensivleistung sei herausragend gewesen. „Wir haben uns in enorm viele Schüsse geworfen. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft.“ Der harte ungewohnte Parkettboden kam den Wölfen dabei entgegen. „Die Bälle liefen ruhig und schnell.“

Berlin ging zweimal in Führung: In der 14. Minute und in der 25. Minute. Matthias Rothhammer hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (18.). Nach dem 1:2 überstanden die Wölfe eine Strafzeit und gingen Ende des Drittels mit drei Toren binnen rund drei Minuten mit 4:2 in Führung. Erneut zweimal Matthias Rothhammer (Alzinger: „Er hat heute überragend gespielt“) sowie Tim Bernhard machten aus dem 1:2 bis zur 38. Minute ein 4:2.

Und es kam noch besser: Maximilian Kettl in Überzahl (45.) und erneut Rothhammer mit seinem vierten Treffer (46.) nur 45 Sekunden später erhöhten auf 6:2. Berlin nahm Auszeit und kam prompt in Überzahl auf 3:6 heran. Doch auch zwei weitere Strafzeiten überstanden die Wölfe und gewannen am Ende deutlich und auch verdient. „Berlin hat alle Heimspiele in dieser Saison gewonnen“, sagte Alzinger. „Das zeigt, wie viel dieser Sieg heute wert ist.“

Weiter geht es bereits am kommenden Samstag um 18 Uhr. Dann findet das erste Finale bei den Kassel Wizards statt. Mit den Zauberern hat man aus den letztjährigen Playoffs noch eine Rechnung offen. Nach dem 10:10 auswärts verloren die Wölfe das Heimspiel mit 5:7, bisher die einzige Niederlage der Herren in der heimischen Halle. Dieses entscheidende Finale findet voraussichtlich am 23. November statt.

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