Leichtathletik
Miriam Dattke überragt beim Wöhrd-Zehner Soloshow der Telis-Läuferin über zehn Kilometer

19.10.2020 | Stand 24.07.2023, 21:01 Uhr
−Foto: n/a

Der Wöhrd-Zehner wurde von 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in drei Läufen bei den derzeit komplizierten Vorbedingungen freudig angenommen. Eine überragende Soloshow legte dabei Lokalmatadorin Miriam Dattke (LG Telis Finanz) auf die Straße am Oberen Wöhrd in Regensburg.

Regensburg. Auf dem eckigen Kurs mit Schotterteilen und einem kurzen Abschnitt Kopfsteinpflaster war sie mit 32:23 Minuten nur drei Sekunden langsamer als bei ihrem Rekordrennen von Berlin vor drei Wochen. „Wenn ich mir jetzt das Halbmarathon-WM anschaue, hätte ich mir dort sicher einiges ausgerechnet“, zeigte sich die Regensburgerin etwas wehmütig. Zweite hinter Dattke wurde Teamkollegin Domenika Mayer, der es mit 33:38 Minuten sogar gelang, ihre diesjährige Straßenlaufbestzeit von Berlin um zwei Sekunden zu toppen.

Beim Männerrennen gewann in einer spannenden Entscheidung Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) mit 30:21 vor den drei Telis-Assen Tim Ramdane Cherif (30:24 Minuten), Dominik Notz (30:25 Minuten) und Kevin Key (30:32 Minuten). Bedingt durch die Corona-Regeln mit leicht versetzten Startblöcken kam es zu einem Kuriosum. Dominik Notz erreichte zwar das Ziel als Zweiter, die reinen Nettozeiten warfen jedoch Tim Ramdane Cherif als solchen aus, weil der die auslösende elektronische Zeitauslösungsmatte erst um mehrere Zehntelsekunden nach seinem Titelkollegen überlaufen hatte. Sieger Robert Baumann konnte der Strecke sehr viel abgewinnen: „Ein abwechslungsreicher Kurs und ein schönes Rennen war das. Gewonnen hab ich dann auch noch. Es muss nicht immer nur um Rekorde gehen.“

Trotzdem blieben gleich sieben Läufer unter den begehrten 31 Minuten. Dahinter gab’s gleich elf 31er-Zeiten und damit eine Leistungsdichte, die auf dem eher als „langsam“ geltenden 1,66 Kilometer Rundkurs fast schon Meisterschaftsqualität hatte. „Man sollte die Zeiten jetzt auch nicht so hoch ansetzen, die Athleten sind derzeit alle in der Aufbauphase“, relativierte Telis-Teamchef Kurt Ring die insgesamt erwartete, aber dann doch fehlende 29er-Zeit bei den Herren.

Das Podium bei den Frauen komplettierte mit Svenja Ojstersek in 35:11 Minuten eine dritte Telis-Läuferin. Bereits auf Platz vier tauchte mit Luisa Mlinzk in 36:39 Minuten die erste Jugendliche auf. Das Telis-Nesthäkchen steigerte sich dabei gleich um über zwei Minuten gegenüber ihrem Bahnrennen im Sommer an gleicher Stelle und war darüber geradezu sprachlos. In vierzehn Tagen wird die junge Badenerin ins Athletenhaus der LG einziehen und an der Regensburger Uni ihr Medizinstudium beginnen. Bei den U20 Jungs war Tobias Prater (LG Allgäu) mit 32:28 Minuten der Schnellste. Er wird von Telis-Ass Kevin Key trainiert und im neuen Jahr auch Keys Teamkollege im blauen LG-Trikot sein. Den Volkslauf gewann die Jüngste im Feld, auch vor allen Männern. Die erst 14-jährige Franziska Drexler vom LAC Passau bewältigte die Strecke in erstaunlichen 37:49 Minuten.

Nach der Geburt ihres ersten Kindes tauchte dort auch ein altes LG-Gesicht auf, sozusagen „unter falschen Namen“. Julia Kick heißt inzwischen Deinhart und zog sich „mit einmal Training in der Woche“ und 39:47 Minuten für eine ehemalige Mittelstrecklerin mehr als achtbar aus der Affäre. LG-Präsident Norbert Lieske, zugleich gewohnt eloquenter Moderator der Läufe, zeigte sich abschließend voll des Lobes: „Die Beteiligten, vor allem die Aktiven selbst, haben sich den Corona-Regeln passend, absolut vorbildlich verhalten. Es war wieder einmal eine schöne Veranstaltung.“

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