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Sportjugend tauscht sich mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lechte aus

30.04.2020 | Stand 21.07.2023, 11:42 Uhr
−Foto: n/a

Mehr als ein Trostpflaster für die ausgefallene Berlinfahrt war das Online-Gespräch der Sportjugend Regensburg (BSJ) mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lechte.

Regensburg. Der Regensburger Bundestagsabgeordnete musste seine Einladung an die BSJ in die Hauptstadt wegen der Corona-Krise zurückziehen, stand aber nun in einer „Berliner Runde“ in einer Online-Konferenz für eine politische Diskussion zur Verfügung. Am Ende gab‘s in der Feedback-Runde eine glatte Note 1 für den spannenden Meinungsaustausch, denn Außenpolitiker Ulrich Lechte nahm teilweise sehr deutlich klare Positionen ein.

Die Streichung der Gelder für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch den US-Präsidenten sei ein „Wahnsinn von Trump“. Beispielsweise habe die WHO nun für jedes afrikanische Land eine Corona-Testmöglichkeit geschaffen.

Lechte bedauert die Grenzschließungen innerhalb von Europa sehr, hofft aber noch auf Lockerungen. Auf Nachfrage empfahl er, Anfang September geplante Fahrten nach Graz oder Susice (Tschechien) zwar noch nicht abzusagen, aber eine Entscheidung Mitte Juni zu treffen. In den griechischen Flüchtlingslagern seien die Zustände unhaltbar und diese würden zudem noch auf schlechtem Niveau gehalten, so Lechte. Trotzdem hätten bisher nur Luxemburg und Deutschland insgesamt 47 unbegleitete Kinder bis 14 Jahre aufgenommen, kritisierte er. „Die Aufnahme von Flüchtlingen ist aber in Erinnerung an die deutsche Geschichte unsere moralische Pflicht.“ „Uns fehlen im Moment vor allem Training, Wettkämpfe und gemeinsame Fahrten“, so das Ergebnis einer Umfrage während des Online-Treffens. „Einzelsport geht, Mannschaftssport ist schwierig“, so der Abgeordnete.

Als FDP-Bundestagsabgeordneter und „Bürgerrechtsliberaler“ schilderte er anschaulich seine großen Bauchschmerzen bei der Einschränkung von Grundrechten in den Bereichen Religionsausübung, Versammlungen und Freizügigkeit. Die FDP habe schon bei Beginn der Ausgangsbeschränkungen verlangt, die Politik solle sich ein Konzept für die Rücknahme der Maßnahmen überlegen. „Dafür wurden wir von den Regierungsparteien kritisiert“, so Lechte. Ein paar Wochen später nun machen diese Parteien die von uns verlangten Überlegungen.

Angesprochen wurden noch die Themen Pflege, Kurzarbeit, Schule und Bildung, Schulden des Staates wegen Corona.

Der Vorsitzende der Sportjugend Regensburg Detlef Staude bedankte sich zusammen mit dem Vorsitzenden des Stadtjugendrings Philipp Seitz bei dem Bundestagsabgeordneten für den Gedankenaustausch und freute sich über die Zusage, die Berlinfahrt im nächsten Jahr nachholen zu können. Zudem soll eine weitere Online-Diskussion im Herbst stattfinden, wenn die Corona-Krise länger andauern sollte.

„Die BSJ bleibt auch in Corona-Zeiten aktiv“, so Staude. Geplant seien Online-Gespräch mit demLandtagsabgeordneten Tobias Gotthardt, der Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Webinare zum Thema „ABC des Jugendleiters“ , „Zeitmanagement“ und „Jugendsprecher“. Unter „Coronavorbehalt“ seien Fahrten Anfang August in die Jugendherberge Berchtesgaden, eine Zukunftswerkstatt Mitte Juli in Kelheim und der Austausch mit Susice in Tschchien Anfang September geplant.

Regensburg