Gedankenspiralen entgegenwirken
Entspannt durch die Krise mit Online-Yogastunden – Katharina Stern gibt Tipps

14.04.2020 | Stand 13.09.2023, 6:35 Uhr
−Foto: n/a

Das „Tarayoga“ in Regensburg ist seit Samstag, 14. März, wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit geschlossen. Seit Dienstag, 17. März, bietet das Yogastudio jedoch Live-Online-Yogastunden auf der Plattform „Zoom“ an. Inhabern und Yogalehrerin Katharina Stern erklärt, wie das funktioniert und gibt Tipps, wie man in dieser schweren Zeit entspannen kann.

Regensburg. „Dabei können auch die Teilnehmer ihre Webcam anmachen (müssen sie aber natürlich nicht), das heißt, die Lehrerin kann die Teilnehmer auch sehen und individuelle Tipps geben“, erklärt Katharina Stern. Es gibt im Internet unzählige Yogavideos, zum Beispiel auf Youtube, viele davon sind kostenlos. Aber der Nachteil bei Videos sei, so Stern, dass es für viele Yogaübende schwer sei, die gleiche Motivation aufzubringen, wie in einer Yogastunde. „Wenn man nur ein Video anschaut, lässt man sich schnell ablenken, hört früher auf, wenn’s anstrengend wird, oder man fängt gar nicht erst an, weil einem doch ein paar Katzenvideos dazwischen kommen. Und niemand hält einen davon ab“, schildert Stern die Erfahrungen vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Ganz anders bei einer Live-Online-Yogastunde im „Tarayoga“: Man meldet sich im Internet unter www.tarayoga-regensburg.de vorher an und übt dann mit der Lehrerin, die auch Feedback gibt und motiviert. Außerdem können sich die Teilnehmer vor und nach der Stunde auch miteinander unterhalten, „fast wie im Studio“, so Stern. Das helfe auch, um sich ein Stück Normalität zu bewahren und mit netten Menschen in Kontakt zu bleiben. „Natürlich findet man es erst einmal seltsam, vor dem Computer Yoga zu üben. Für viele ist die Yogapraxis ja auch die Auszeit vom Computer – aber die Yogis, die unsere Online-Stunden ausprobiert haben, sind alle sehr angetan“, berichtet Stern.

„Ein schöner Nebeneffekt ist, dass auch Nicht-Regensburger jetzt mit uns Yoga üben können“, freut sich Stern. Es wird auch in Zukunft ein Online-Angebot geben, aber wie genau das aussehen wird, kann Katharina Stern zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Wie gut oder schlecht das „Tarayoga“ die Krise überstehen wird, hänge natürlich davon ab, wie lange sie dauert, wann das Studio wieder öffnen kann und unter welchen Voraussetzungen. Es sei noch zu früh, darüber eine Prognose abzugeben. Stern erklärt außerdem: „Die Online-Stunden sind kein Ersatz für den normalen Betrieb und können die Umsatzeinbußen nicht kompensieren. Sie helfen aber, die laufenden Kosten teilweise zu decken und bieten den Lehrern eine Einkommensquelle.“

Für alle Yogis und natürlich alle Menschen, die von der Krise betroffen sind, hat Katharina Stern ein paar Tipps auf Lager: „Ich denke, in der jetzigen Situation ist es sehr wichtig, sich zuzugestehen, dass man eben nicht immer entspannt top organisiert ist. Für viele Menschen ist diese Zeit wirklich hart und die Zukunft ungewiss und es ist okay, nicht perfekt zu funktionieren. Und weil alles so ungewiss ist, ist es wichtig, sich immer wieder auf das hier und jetzt zu besinnen, statt sich in Gedankenspiralen zu verlieren“, erklärt Stern. „Yogaübungen helfen uns, wieder in unserem Körper anzukommen, sich mit dem Atem zu verbinden und Spannungen zu lösen, die ansonsten das Unwohlsein und die innere Anspannung noch verstärken würden. Einfache Übungen wie bewusste, langsame Atemzüge helfen schon.“ Anleitungen für Yogaübungen gibt es überall im Internet, absoluten Anfängern würde Stern aber raten, nur dann auf eigene Faust zu beginnen, wenn keine körperlichen Probleme vorliegen. „Ansonsten ist natürlich Bewegung an der frischen Luft sehr wichtig, das hilft mir persönlich auch. Gartenarbeit entspannt und erdet mich sehr. Übrigens haben wir auch Teilnehmer, die einfach ihren Laptop auf den Balkon oder in den Garten mitnehmen und dort eine Online-Yogastunde mitmachen. Das ist natürlich perfekt!“

Regensburg