Boch mit bayerischem Rekord
Fünf Telis-Halbmarathonis knacken EM-Norm für Paris

17.02.2020 | Stand 01.08.2023, 12:32 Uhr
−Foto: n/a

Die Halbmarathonis der LG Telis Finanz Regensburg ließen es beim internationalen Halbmarathon „Mitja Marató de Barcelona“ so richtig krachen ...

Barcelona. Mit Simon Boch (1:02:30h/13.), Miriam Dattke (1:11:38h/10.), Konstantin Wedel (1:03:27h), Domenika Mayer (1:13:09h) und Thea Heim (1:13:23h) liefen nicht nur alle fünf Regensburger mit teilweise eklatanten Steigerungen neue persönliche Bestleistungen, sondern blieben auch deutlich unter der vom DLV für die Europameisterschaften in Paris geforderten A-Normen von 1:04:00 (Männer) und 1:14:00 Stunden (Frauen).

Bochs Endzeit als zweitbester Deutscher war zudem noch Bayerischer Rekord, den Carsten Eich (LAC Quelle Fürth/München) ziemlich genau vor zwanzig Jahren mit 1:02:47h gelaufen war. Dattke verbesserte ihren eigenen U23-Landesrekord aus dem Vorjahr um 17 Sekunden. Moritz Beinlich (LG Telis Finanz) beendete das Rennen in 1:05:33h. Nur als Deutscher Meister des letzten Jahres war er zuvor einmal schneller gelaufen.

„Da wäre mehr drin gewesen, wenn meine Gruppe nicht zwischen Kilometer 15 und 20 gebummelt hätte“, kommentierte ein keineswegs erschöpfter Simon Boch sein Rennen nachher, „selbst wollte ich dann auch nicht die Führungsarbeit übernehmen, weil uns der Gegenwind doch stramm ins Gesicht blies.“ Amanal Petros (TV Wattenscheid), Deutschlands Bester mit 1:02:18h an diesem Tag wurde wohl in der zweiten Streckenhälfte ein Opfer dieser Umstände. Simon Boch kam im jedenfalls am Ende bis auf zwölf Sekunden sehr nahe. Geradezu sensationell war der forsche Auftritt von Konstantin Wedel in seinem erst zweiten Halbmarathon, in dem er sich um eineinhalb Minuten steigerte. Für Miriam Dattke war es indessen von vorn bis hinten ein ganz hartes Rennen.

„Ich war seit drei Wochen gesundheitlich angegriffen und konnte nur auf Sparflamme trainieren. Es war mehr ein Kampf gegen mich selbst, als gegen die Zeit“, sagte sie im Zielbereich. Auch bei ihr schläft die nationale Konkurrenz nicht: Hinter der souverän auf Platz sechs einlaufenden Alina Reh (SSV Ulm/1:10:05h) fing das Berliner Zwillingspaar Deborah (1:11:36h) und Rebecca Schöneborn (11:11:38h) von der LG Nord die Regensburgerin als Achte und Neunte quasi am Zielstrich noch ab. Domenika Mayer und Thea Heim zeigten mit tollen Steigerungen, dass sie zur erweiterten deutschen Spitze der Langstrecklerinnen gehören.

In einer inoffiziellen Teamwertung waren sowohl die drei Telis-Frauen als auch die drei Telis-Männer 2:35 beziehungsweise 1:09 Minuten schneller als die bestehenden deutschen Rekorde des LAC Quelle Fürth München. „Das alles ist aber nur als Zwischenbilanz zu sehen. Wir stecken mitten in einer heißen Vorbereitungsphase für die neue Saison. Wenn sich das nicht steigern ließe, hätte wir wohl in den letzten Monaten und Wochen doch einiges falsch gemacht. Trotzdem, so eine exzellente Gelegenheit für schnelle Halbmarathonzeiten bekommt man so schnell nicht wieder“, relativierte Telis-Teamchef Kurt Ring die Bestleistungsflut seiner Schützlinge nach dem Rennen. Da auch die fast gesamt versammelte nationale Langstreckenspitze mit den beiden Ex-Regensburgern Philipp Pflieger (1:02:57h) und Tobias Blum (1:03:18h) auch nichts anbrennen ließ, können eigentlich nur Boch und Dattke schon ziemlich sicher für Paris planen. Mayer, Heim und Wedel müssen schauen wie sich die Dinge im Frühjahr weiter entwickeln, wer sich vom EM-Kandidatenkreis für Olympia qualifiziert oder auch welche Strecke die Topläufer präferieren.

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