SSV in den Startlöchern
Jahn holt weiteren Partner – die Finanzierung für die Zweite Bundesliga steht

22.07.2018 | Stand 13.09.2023, 2:00 Uhr
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Ein weiterer Premium-Partner des SSV Jahn erweitert die Sichtbarkeit des Regensburger Traditionsvereins bis in die Hallertau. Jetzt hat Jahn-Präsident Hans Rothammer unserer Zeitung die Finanzen des SSV erläutert.

REGENSBURG Der Zweitligist SSV Jahn hat seine Finanzen auch heuer konsolidiert und geordnet. Im Gespräch mit dem Wochenblatt geht Jahn-Präsident Hans Rothammer von einem Budget von insgesamt etwa 17 Millionen Euro aus. Das entspricht dem in der letzten Saison. Einen wichtigen Schritt beim Sponsoren-Portfolio hat der Verein am gestrigen Dienstag einen wichtigen neuen Premium-Partner präsentiert. Das Unternehmen Wolf Heiztechnik ist jetzt nicht unbedingt jedem Regensburger bekannt – in der Hallertau aber ist Wolf eine echte Nummer.

Damit rückt gerade die Region, die stark nach München tendiert, ein Stückchen näher an den Regensburger Fußball heran – wenn das vom Jahn nicht strategisch beabsichtigt war, so ist es doch ein genialer Schachzug. Und mehr noch: Der Aufsichtsratsvorsitzende von Wolf ist der Mainburger Alfred Gaffal. Der ist aber noch mehr – nämlich auch Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

Rothammer und sein Team sind also rundum zufrieden: „Wir haben jetzt die 300er-Marke bei den Sponsoren geknackt“, sagt der rührige Präsident im Gespräch mit dem Wochenblatt.

Auch in Sachen Fernsehgelder kann Rothammer zufrieden sein. Diese werden in der kommenden Saison bei etwas unter acht Millionen Euro liegen. Und auch bei einem DFB-Fördertopf für Kaderspieler aus der U23, die in einem deutschen Verein ausgebildet wurden, rechnet Rothammer mit Einnahmen im hohen sechsstelligen Bereich.

Dennoch ist für den Verein noch Luft nach oben. Das liegt auch an den Besuchern in der Conti-Arena. Denn der Jahn bewegt sich mit dem 17-Millionen-Euro-Budget unter den letzten fünf Vereinen in der Zweiten Liga. „Der 1. FC Magdeburg bekommt 6,7 Millionen Euro Fernsehgelder, haben aber zwischen 12.000 und 15.000 Dauerkarten verkauft. Die bekommen 20.000 Zuschauer in ihr Stadion“, sagt Rothammer.

Letzte Saison kamen 184.000 Zuschauer

Derzeit kann der Jahn von dieser Auslastung leider nur träumen. Insgesamt schauten sich in der letzten Saison 184.000 Zuschauer die Spiele des Traditions-Vereins an, ausverkauft waren nur die Spiele gegen den Club, gegen Ingolstadt und Darmstadt. „Da geht noch was“, so Rothammer.

Der Präsident hofft in der kommenden Saison auf insgesamt fünf ausverkaufte Spiele: gegen den HSV zum Beispiel, aber auch gegen Köln und gegen St. Pauli beispielsweise. Seit gestern läuft der Kartenvorverkauf für das Auftaktspiel gegen Ingolstadt, auch hier erhofft sich Rothammer ausverkaufte Ränge in der Arena.

Damit der Jahn Stabilität hat, und das über die Ligen hinweg, setzen Rothammer und sein Team auch auf entsprechende Verträge: „Es ist uns sehr, sehr wichtig im Sponsorenbereich Verträge mit mehrjähriger Laufzeit abzuschließen, die Gültigkeit für die Zweite Liga aber auch für die Dritte Liga und Bundesliga haben“, so Rothammer. „Das ist uns fast ausnahmslos gelungen und bedeutet, dass wir uns im Falle eines Abstiegs in die Dritte Liga dort finanziell auf einem deutlich höheren Niveau bewegen könnten, als es in der Vergangenheit war.“ Für die Strategie hat Rothammer auch ein Bild parat: „Ich vergleiche das gerne mit einem Bergsteiger, der auf seinem Weg nach oben sofort jeden Schritt nach unten absichert, um nicht wieder tiefer zu fallen.“

Doch jetzt steht erstmal das Ziel Klassenerhalt bevor – und was soll denn da schon schief gehen?

Regensburg