Bronze in der Mannschaftswertung
Miriam Dattke aus Regensburg knackt 10.000-Meter-Norm für die Europameisterschaften in Berlin

20.05.2018 | Stand 29.07.2023, 6:04 Uhr
−Foto: n/a

Miriam Dattke, die erst 19-jährige, blutjunge Athletin der LG Telis Finanz aus Regensburg, konnte beim Europacup über 10.000 Meter erstmals die Norm für die Europameisterschaften in Berlin knacken und mit ihren Team-Kolleginnen Bronze in der Mannschaftswertung holen. Alle drei deutschen Frauen wollten im 10.000-Meter-Rennen der Frauen die EM-Norm (32:55 Minuten) angreifen.

REGENSBURG Die U20-Europameisterin über 5.000 Meter aus Regensburg erfüllte diese Mission in überzeugender Manier. Als beste Deutsche kam sie nach 32:40,58 Minuten auf Rang zwölf ins Ziel. Mit ihrer neuen Bestleistung empfiehlt sich die Bewohnerin des Telis- Athletenhauses für einen Start bei der Heim-EM. Bei der gleichzeitig in Karlsruhe stattfindenden „Langen Laufnacht“ konnten vor allem drei Telis-Asse auf den 5.000m überzeugen. Sowohl Moritz Beinlich mit 14:19,92 Minuten, als auch Kevin Key mit 14:36,09 Minuten und Marina Rappold mit 16:40,20 Minuten pulverisierten ihre bisherige Bestleistungen geradezu. Beinlich und Rappold qualifizierten sich dabei gleich im ersten Anlauf für die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (21./22. Juli).

Schon kurz nach dem Rennen analysierte Miriam Dattke im Telefonat mit ihrem Coach Kurt Ring, der zur gleichen Zeit bei der Langen Laufnacht in Karlsruhe weilte, ihr Rennen: „In meinem ersten internationalen Frauenrennen musste ich doch Lehrgeld bezahlen. In der Anfangsphase des Rennes war ich nicht cool genug und hab sogar die Führungsarbeit der Verfolgergruppe übernommen. Am Ende wurde ich ein wenig durchgereicht.“ Das kostete der Regensburgerin wohl auch die fünf Sekunden für eine neue deutsche Jahresbestleistung, die mit 32:36,15 Minuten immer noch Natalie Tanner (LG Eintracht Frankfurt) hält. Die in Amerika lebende Frankfurterin kam in London knapp hinter Dattke auf Rang 13 mit 32:44,52 Minuten ins Ziel. Mit dem 18. Platz von Altmeisterin Sabrina Mockenhaupt (LT haspa Marathon Hamburg/ 33:00,95 Minuten) war dann auch die überraschende Bronzemedaille des deutschen Teams hinter Rumänien und Großbritannien in trockenen Tüchern.

Dem Ziel, bei den Europameisterschaften in ihrer Heimatstadt Berlin teilnehmen zu können, ist Miriam Dattke nun einen Riesenschritt näher gekommen. Sie wäre damit die fünfte Telis-EM-Aspirantin. Unsicherheitsfaktoren sind vor allem noch die Ulmerin Alina Reh, U23-Cross-Europameisterin im zurückliegenden Dezember, und eben Sabrina Mockenhaupt, die nun in Regensburg, am 23. Juni auf der Regensburger RT-Bahn einen letzten Angriff auf die Norm starten will. Für Alina Reh gilt ähnliches. Derzeit kuriert die Ulmerin aber noch eine Fußverletzung aus und man wird abwarten müssen, wann und wie sie wieder ins Wettkampfgeschehen zurückkehren wird. Wären beide schneller als 32:40.58min, wäre die junge Telis-Läuferin draußen. Allerdings hat auch sie am 23. Juni noch die Chance, letztendlich schneller zu laufen.

Neben den drei genannten 5.000-Meter-Läufern überzeugten in Karlsruhe auch noch zwei Regensburger Jugendliche, beide von der LG Telis Finanz. Benedikt Brem untermauerte mit neuer persönlicher Bestleistung von 4:01,51min seine schon beim Watter-Meeting vollzogene Qualifikation für die Deutschen Jungendmeisterschaften über 1.500 Meter, Teamkollege Julian Öchsl debütierte über 800 Meter in der U18 mit 2:01,77 Minuten so stark, dass er sich in einem der nächsten Rennen durchaus Hoffnungen machen kann, die Norm für die DJM (1:59:00 Minuten) unterbieten zu können. Bei den Männern beendete Max Zeus (LG Telis Finanz) das 5.000-Meter-Rennen als 19. mit 14:45,35 Minuten, nach längerer Verletzungspause und nur vierzehntägiger Vorbereitung fand auch Tim Ramdane Cherif mit 3:57,19 Minuten über 1.500 Meter schnell wieder ins Wettkampfgeschehen zurück.

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