Fußball
Ein Fragezeichen im Saison-Endspurt des SSV Jahn

12.04.2018 | Stand 20.07.2023, 15:47 Uhr
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Die finale Saisonphase wird am Wochenende eingeläutet, wichtig wird daher der Ausgang im „Spitzenspiel“ am Freitag in Fürth.

REGENSBURG Die Saison 2017/18 neigt sich dem Ende zu. In einem Monat sind noch fünf Spiele zu absolvieren, dann ist Schluss. Und Jahn-Sportchef Christian Keller sollte glücklich sein: Der Abstieg ist im Grunde kein Thema mehr, es herrscht Planungssicherheit. Der Kader für die kommende Spielzeit kann in Angriff genommen werden. Oder vielleicht doch nicht?

In den letzten beiden Jahren hatte Keller ein Problem: Nach dem Ende der Liga war die Klassenzugehörigkeit des SSV Jahn nicht geklärt, was in der Personalpolitik von Nachteil war: Mögliche Neuzugänge mussten in Regensburg länger warten, als bei anderen Teams, denn von der Liga hängt neben der sportlichen Situation unter anderem auch das Gehalt ab. Der eine oder andere potentielle Jahnspieler wird sich im Poker um den besten Vertrag vielleicht eher für einen anderen Verein entschieden haben, bei dem er wusste, woran er ist.

Nun steht der Klassenerhalt des SSV vorzeitig fest, die 40 Punkte, die angesichts der Heidenheimer Formkurve wohl auch heuer reichen werden, wurden schon vor über drei Wochen geknackt. Also endlich vorzeitige Planungssicherheit? Ran an den Zweitliga-Kader der Saison 2018/19? Pustekuchen!

Eine Mannschaft macht dem Geschäftsführer Profifußball in Regensburg einen Strich durch die Rechnung: die KSV Holstein. Die Kieler, derzeit mit fünf Punkten Vorsprung Dritter in der Tabelle, gehören zu den drei schlechtesten Rückrundenteams. Der Herbstmeister zehrt noch von einer herausragenden Vorrunde, doch nur zwei Siege in der Rückserie werden die Frage nach dem Aufstiegs-Relegationsplatz wohl bis zum 34. Spieltag offen lassen. „Schneckenrennen“ wurde der Aufstiegskampf in der Zweiten Bundesliga schon des Öfteren genannt und es trifft zu. Denn trotz dieser schlechten Rückrunde sind die Holsteiner immer noch Dritter – weil auch die Verfolger nicht sonderlich frequent punkten. Hier kommt der SSV Jahn Regensburg ins Spiel: Zusammen mit dem FC Ingolstadt 2004 gehört er zu den Teams, die Kiel wirklich noch gefährlich werden können.

Jahn am Freitag zum „Spitzenspiel“ in Fürth

Die Hinrunde der Beierlorzer-Elf war schon souverän, doch in der Rückrunde gehört der SSV zu den stärksten Mannschaften und rollt das Feld von hinten auf. Das große Fragezeichen beim Jahn im Saison-Endspurt steht hinter der Frage: Geht da nach oben was? Für den Trainer stellt sich diese Frage natürlich nicht, er schaut auf das Ziel Klassenerhalt – rein rechnerisch ist der ja bekanntlich noch nicht dingfest. Doch ob mindestens elf Mannschaften in den letzten fünf Spielen mehr Punkte holen als das drittbeste Rückrundenteam, darf bezweifelt werden.

Interessant bleibt folglich nur: Geht da nach oben was? Mischt der Jahn im Saisonendspurt wirklich noch ganz oben mit? Möglich ist es! Auch der Durchmarsch 2017 stand unter einem ähnlichen Stern. Und solange hat auch Christian Keller wieder das Problem, dass er möglichen Neuzugängen nicht sagen kann, in welcher Liga Jahn Regensburg ab Sommer denn nun spielt. Aber nicht nur für Neuzugänge, auch für mögliche Vertragsverlängerungen oder gar Abgänge spielt die Spielklasse des SSV eine Rolle. So steht Defensivspieler Marc Lais nach Informationen des Wochenblatts im Fokus seines Ex-Klubs SC Freiburg.

Am Freitag, 13. April, ist der SSV zunächst einmal in Fürth zu Gast. Wie schon am letzten Spieltag eine vermeintlich leichte Aufgabe, wenn nur die Tabelle zu Rate gezogen wird: Der Jahn klopft oben an, das Kleeblatt steckt tief im Abstiegskampf. Doch die Tabelle sagt recht wenig aus, in Wahrheit gehen die Oberpfälzer in ein richtiges Spitzenspiel! Denn Fürth ist der derzeit zweitbeste Club in der Rückrunde, noch dazu zweitstärkstes Heimteam der Liga. Eine richtig schwere Aufgabe, die die Gesamtsituation nicht einfacher macht: Sollte der Jahn die Hürde Ronhof erfolgreich meistern, wird das angesprochene Fragezeichen möglicherweise noch größer.

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