Fußball
SSV Jahn steht kurz vor dem Klassenerhalt

14.03.2018 | Stand 25.07.2023, 0:07 Uhr
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Am 27. Spieltag geht es zu Union Berlin; der historische Erfolg steht kurz bevor.

REGENSBURG „Das Ziel ist zum Greifen nah!“ Jahn-Trainer Achim Beierlorzer sagt, wie es ist. Zum Greifen nah bedeutet, ein Punkt fehlt dem SSV Jahn noch zum Klassenerhalt in der Zweiten Fußball-Bundesliga. 39 Zähler haben die Regensburger bereits, mit 40 würden sie eine magische Marke erreichen. Eine Punktzahl, mit der noch nie ein Zweitligist unter den letzten drei stand am Ende. Das ist Fakt! Fakt ist aber auch, dass die Liga noch nie so eng war, seit die Zwei-Punkte-Regel eingeführt wurde. Noch nie lagen zwischen dem Tabellen-Dritten und dem -16. nur elf Punkte nach 26 Spieltagen, noch nie hatte der 16. so viele Punkte, wie heuer: nämlich 30. Heißt das, dass die 40 am Ende vielleicht gar nicht ausreichen? Gut möglich. Aber es ist unwahrscheinlich, dass der Jahn noch einmal in größere Abstiegsgefahr gerät. Aus den letzten acht Spielen müsste es also sieben Niederlagen geben – wofür nun wirklich wenig spricht. Denn der Sport- und Schwimmverein knackt einen Bestwert nach dem anderen, der erste Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga ist nur noch Formsache, die 40 Punkte dürfen also durchaus als erreichtes Ziel angesehen werden.

Der 2:1-Erfolg gegen Sandhausen am vergangenen Wochenende war der fünfte Heimsieg in Folge. Das ist dem Jahn zuletzt vor elf Jahren gelungen, 2007 waren es sogar sieben Heimdreier nacheinander. Mit neun Siegen im eigenen Stadion gewann der SSV heuer sogar öfter als jeder andere Zweitligist, ist heimstärkste Mannschaft. Kein Wunder, dass das die Fans anzieht, kamen gegen Sandhausen zuletzt knapp 12.000 Zuschauer. Insgesamt liegt der Schnitt bei 10.500, also so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit mittlerweile 39 Punkten hat die Jahnelf schon jetzt ihre Zweitliga-Bestmarke von 2003/04 eingestellt, hat mit zwölf Saisonsiegen und 27 Heimpunkten alle möglichen vereinseigenen Rekorde gebrochen. Und noch nie stand der Jahn auf Platz vier in der Zweiten Bundesliga. Viele Zahlen, die eines zeigen: Es ist eine historische Saison!

Diesen einen Punkt können die Rothosen bereits am Samstag, 17. März, einfahren. Um 13 Uhr sind sie beim 1. FC Union Berlin zu Gast. Die Hauptstädter zählten eigentlich zu den Aufstiegsfavoriten, entließen Anfang Dezember aber völlig überraschend Trainer Jens Keller. Damals stand Union noch auf Platz vier mit Tuchfühlung zu den oberen Plätzen, doch seitdem Keller entlassen wurde, läuft nicht mehr viel zusammen; der neue Coach André Hofschneider holte aus zehn Spielen nur zwei Siege. Der Unmut bei den Fans des Kultclubs wächst.

Union hat immernoch eine sehr gute Mannschaft, die der Jahn in der aktuellen Verfassung aber schlagen kann. Derweil sorgt der nahende Klassenerhalt für Planungssicherheit bei Sportchef Christian Keller, der fleißig am Kader der kommenden Saison bastelt. So hat auch Routinier Markus Palionis in dieser Woche seinen auslaufenden Vertrag bis 2020 verlängert. Der Defensivmann ist seit 2014 beim Verein und führte ihn als Kapitän 2016 zurück in die Dritte Liga. Insgesamt haben bereits 20 Spieler einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Weitere sollen bald folgen.

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