Von Pattendorf in die Bundesliga
Max Wagner lebt beim VfB Stuttgart seinen großen Fußballer-Traum

16.10.2019 | Stand 12.10.2023, 10:41 Uhr
−Foto: n/a

Maximilian Wagner träumt nicht nur von einer großen Fußballer-Karriere. Für den 15-Jährigen ist dieser Wunsch längst Realität geworden. Im Sommer 2018 wechselte der Jugendliche aus Pattendorf (bei Rottenburg) zum VfB Stuttgart – und hat sich dort mittlerweile in die U16-Nationalmannschaft gespielt. Das Wochenblatt sprach mit dem hochtalentierten Stürmer.

STUTTGART/PATTENDORF Du warst am vergangenen, spielfreien Wochenende mal wieder daheim bei deiner Familie. Wie sehr fehlt dir die Heimat?

Es ist natürlich immer schön, daheim zu sein und meine Familie und meine Freunde zu treffen. Aber ich weiß, dass das nur selten klappt und dass dies eben einer der Kompromisse ist, die ich eingehen muss, will ich noch weiter nach oben kommen. Es hat aber Spaß gemacht, meiner ehemaligen Mannschaft zuzuschauen, auch wenn das Spiel nicht allzu toll war.

Wie oft kannst du deine Familie sehen?

Zum Glück regelmäßig. Meine Eltern und Geschwister versuchen, so oft es geht nach Stuttgart zu kommen. Manchmal klappt das jedes Wochenende oder zumindest alle zwei Wochen.

Als das Angebot vom VfB Stuttgart kam, wie lange musstet ihr überlegen?

Es gab insgesamt vier Anfragen. Wir haben uns alle Optionen genau vor Ort angeschaut und uns letztlich für Stuttgart entschieden, weil dort das Gesamtpaket aus Fußball und Schule plus Umfeld für mich am besten war.

Wie läuft der Alltag zwischen Klassenzimmer und Fußballplatz ab?

In der Früh bin ich in der Schule, werde aber schon um halb elf zum Training abgeholt – und muss später das Versäumte nachholen. Am Montag, Dienstag und Donnerstag haben wir zwei Trainingseinheiten, am Freitag eine und am Wochenende die Spiele. Auch wenn es sich nicht unbedingt so anhört: Ich habe schon auch Zeit zum Durchschnaufen.

Warst du eigentlich VfB-Fan oder hat sich das jetzt erst etwas gewandelt?

Ich war anfangs wie so viele Bayern-Fan. Als wir mit Regensburg aber immer gegen die Bayern verloren haben, hat das aufgehört. Danach ging es eher in Richtung Gladbach, weil mein Papa Gladbach-Fan ist. Und jetzt sehe ich natürlich, welch toller Traditionsverein der VfB ist.

Inwieweit hast du dich in Stuttgart eingelebt?

Sehr gut. Ich habe Freunde in der Schule und natürlich meine Mannschaftskameraden. In der ersten Saison lief es richtig gut: Wir wurden am Ende sogar Süddeutscher Meister der C-Junioren – mit einem 3:2-Finalsieg gegen den FC Bayern. Heuer war es anfangs etwas schwieriger, weil ich von der U15 gleich in die U17 hochgezogen wurde. Mittlerweile finde ich mich auch hier gut zurecht, spiele viel und habe zuletzt auch endlich mal wieder getroffen, was für einen Stürmer natürlich wichtig ist.

Wie ist es für dich, jüngster Spieler der Mannschaft zu sein?

Da ich körperlich groß und kräftig bin, habe ich recht schnell reingefunden. Aber man hat natürlich einige nervige Aufgaben: Bälle einsammeln, Flaschen aufräumen. Der Jüngste ist immer der Depp!

Du hast auch schon erste Länderspiele hinter dir. Wie geht es hier weiter?

Am 15. und 18. November sind in Seligenporten und Bogen zwei Länderspiele gegen Tschechien. Danach wird sich vermutlich herausstellen, ob ich im U16-Kader dabei bin. Das ist natürlich ein großes Ziel.

Wie sehen deine Ziele mit dem VfB Stuttgart aus?

Da wir in der laufenden Bundesliga-Saison schon einige unnötige Punkte liegen gelassen haben, wollen wir jetzt richtig aufholen. Am Samstag steigt gleich das Spitzenspiel gegen Tabellenführer TSG Hoffenheim. Da soll natürlich gleich ein Heimsieg her!

Zur Person:

Maximilian Wagner begann mit vier Jahren bei seinem Heimatverein SV Pattendorf mit dem Fußballspielen. Trainer war bis zu den D-Junioren sein Vater Dennis, der selbst in der hessischen Oberliga (damals dritthöchste Liga) kickte. 2016 wechselte Max zum SSV Jahn Regensburg, wo er in der Saison 2017/18 aufgrund herausragender Leistungen in den nächst älteren Jahrgang befördert wurde. 2018 wurde er in die Bayern-Auswahl und in den erweiterten Kader der Nationalmannschaft berufen. Zur Saison 2018/19 folgte der Wechsel zum VfB Stuttgart, wo er so „ganz nebenbei“ auch die zehnte Klasse am Gymnasium besucht.

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