Knapper 3:2-Erfolg in Erfurt
Die Roten Raben kommen mit einem blauen Auge davon

13.10.2019 | Stand 03.08.2023, 0:51 Uhr
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Das war nichts für schwache Nerven! Eine Woche nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen Suhl gewannen die Roten Raben auch die zweite Partie der noch jungen Bundesliga-Saison – hauchdünn mit 3:2 bei Schwarz-Weiß Erfurt. Nach einer 2:0-Satzführung musste das favorisierte Team von Cheftrainer Timo Lippuner den 2:2-Ausgleich der kampfstarken Gastgeberinnen hinnehmen, konnte dann aber den entscheidenden fünften Satz mit 16:14 auf seine Seite ziehen.

ERFURT/VILSBIBURG „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, resümierte der Raben-Coach unmittelbar nach dem Zwei-Stunden-Krimi am frühen Samstagabend. „Einerseits haben wir einen Punkt verloren – aber dass wir nach dem Sieg im Tiebreak zwei Punkte mitnehmen können, ist dann doch wichtig.“

Timo Lippuner schenkte in der Erfurter Riethsporthalle genau jener Starting Six das Vertrauen, die er schon gegen Suhl aufgeboten hatte: Nikki Taylor spielte auf Diagonal, Daria Przybylak und Jodie Guilliams im Außenangriff, Eszter Nagy und Josepha Bock im Mittelblock, und Lena Möllers agierte als Zuspielerin. Myrthe Schoot nahm wie gewohnt die Position der Libera ein.

Diese Formation zeigte zu Beginn, dass sie sich die Warnungen des Trainers vor dem gesteigerten Leistungsvermögen der Thüringerinnen, letzte Saison noch ein Bundesliga- Hinterbänkler, klar zu Herzen genommen hatte. Mit einem konzentrierten Auftritt dominierten die Gäste, lautstark unterstützt von gut 50 Schlachtenbummlern, den ersten Satz eindeutig und marschierten über 8:4 und 16:9 zielstrebig zum 25:18. Durchgang Nummer zwei verlief etwas enger, ohne dass Vilsbiburg substanziell in Gefahr geriet: 6:8, 19:14 und 22:20 lauteten die Stationen zum 25:20.

Nach der folgenden Zehn-Minuten-Pause war es allerdings erst einmal vorbei mit der Überlegenheit der Roten Raben. Anstatt schnörkellos dem Sieg entgegenzueilen, verloren sie im dritten Satz ihren Rhythmus, während Erfurt immer besser ins Spiel fand. Bei 10:18 war dieser Abschnitt vorentschieden, bei 19:25 verloren. Im vierten Durchgang ging’s über weite Strecken sehr ausgeglichen zu, bei 16:16 mussten die Gäste zum 17:21 abreißen lassen, was in ein 20:25 mündete.

Nachdem er im dritten bzw. im vierten Satz zwischenzeitlich auf der Diagonalposition Iris Scholten bzw. im Zuspiel Corina Glaab gebracht hatte, kehrte Timo Lippuner im Tiebreak zur Anfangsformation zurück. Und die brachte den Sieg unter Dach und Fach, auch wenn es nach einer 8:4-Führung bei 11:11 und umso mehr bei 14:14 ungeahnt dramatisch wurde. Letztlich verwertete Jodie Guilliams per Hinterfeldangriff den 2. Matchball zum 16:14.

Als MVP wurde bei den Roten Raben Myrthe Schoot dekoriert; beste Scorerinnen beim Sieger waren Nikki Taylor (24), Jodie Guilliams (18) und Daria Przybylak (17). Am kommenden Wochenende hat die Bundesliga wegen des Supercups Pause; nächster Gegner von Kapitän Lena Möllers und Co. ist der SSC Palmberg Schwerin, der am Mittwoch, 30. Oktober, in der Ballsporthalle gastiert.

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