3:0-Derbysieg wurde teuer erkämpft
Rote Raben schlagen Straubing, beklagen aber die nächste Verletzte

17.12.2018 | Stand 03.08.2023, 22:43 Uhr
−Foto: Foto: Georg Gerleigner

Derby-Sieg für die Roten Raben: Vor 1.506 Zuschauern in der Ballsporthalle setzte sich das Team von Cheftrainer Timo Lippuner im Niederbayern-Duell gegen NawaRo Straubing glatt mit 3:0 (26:24, 25:13, 25:23) durch und baute somit seine makellose Heimbilanz in dieser Saison auf neun Punkte aus drei Partien aus – ohne jeglichen Satzverlust. Und doch sprach der Coach in seinem Statement zum Spiel von „einem lachenden und einem weinenden Auge“ – der Grund: Im dritten Satz knickte Laura Künzler bei einer Abwehraktion unglücklich um, musste verletzt raus und vergrößert das Raben-Lazarett auf jetzt fünf Spielerinnen.

VILSBIBURG Folgerichtig war Timo Lippuner auf die Leistung, die sein Rumpfteam gegen den niederbayerischen Rivalen aufs Parkett gebracht hatte, „sehr, sehr stolz“. Der Schweizer sah eine „kämpferische Top-Leistung“ seiner Damen, „vor der ich nur den Hut ziehen kann“. Zur Erinnerung: Schon zu Spielbeginn war die personelle Situation bei den Gastgeberinnen enorm angespannt; es fehlten verletzungsbedingt die beiden etatmäßigen Liberas Myrthe Schoot und Annika Kummer, Außenangreiferin Daria Przybylak und kurzfristig auch Diagonalangreiferin Iris Scholten (Hüftprobleme).

Die Starting Six formierte sich somit fast von selbst: Ilka Van de Vyver im Zuspiel, Laura Künzler und Vanessa Agbortabi auf Außen, Maria Dancheva auf der Diagonalposition sowie Jennifer Pettke und Eszter Nagy im Mittelblock. Dazu gesellte sich die angesichts der Verletzungsprobleme vom Trainingsgast zum Teammitglied beförderte Libera Lenka Dürr bei ihrem Comeback im Vilsbiburger Trikot.

Unbeeindruckt von allen Turbulenzen waren die Raben von Anfang an voll da. Ihr konzentrierter Start führte rasch zum 4:0 und 8:4, und auch wenn Straubing zwischenzeitlich bei 18:18 gleichziehen konnte und die Gastgeberinnen bei 24:21 drei Satzbälle ungenutzt ließen, hatten sie mit 26:24 doch das letzte Wort in diesem Durchgang, der vor allem von der bärenstarken Blockarbeit des Favoriten (8 Punkte; 14 im gesamten Match) geprägt war.

Der zweite Satz war eine höchst einseitige Angelegenheit. Einen 12:3-Zwischenstand münzten die Roten Raben zielstrebig in ein 25:13 um, was die 2:0-Satzführung bedeutete. Im dritten Abschnitt hieß es zunächst 6:9, und als Vilsbiburg bei 15:13 wieder auf Kurs war, gab es die eingangs erwähnte Schrecksekunde bei der Verletzung von Laura Künzler. Für sie kam die 18-jährige Paula Hötschl ins Spiel. Mit großem Teamgeist und unbeugsamem Siegeswillen versuchten die Raben, ihren Vorsprung zu behaupten – was zunächst gut (19:14) und dann nicht mehr optimal gelang, bei 23:23 stand der Satz auf der Kippe. Ein cleverer Angriffsball von Maria Dancheva und ein präzises As von Paula Hötschl sorgten dann jedoch für das 25:23 – und den umjubelten 3:0-Endstand.

Zum MVP beim Sieger wurde Eszter Nagy gewählt, die mit 13 Punkten zugleich zur zweitbesten Scorerin hinter Vanessa Agbortabi (15) avancierte. Lenka Dürr war auf Anhieb die erwartete defensive Säule im Teamgefüge.

Am kommenden Samstag, 22. Dezember, gastieren die Roten Raben beim VfB Suhl LOTTO Thüringen; eine Woche später steigt in der Ballsporthalle das letzte Match im Kalenderjahr 2018 – Gegner am Samstag, 29. Dezember, 19 Uhr, ist der USC Münster.

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