2:3-Niederlage im Tiebreak-Krimi
Rote Raben holen Auswärtspunkt in Wiesbaden

19.02.2018 | Stand 20.07.2023, 13:13 Uhr
−Foto: Foto: Andreas Geißer

Nach einer heiß umkämpften, spektakulären Partie unterlagen die Roten Raben am Samstag beim VC Wiesbaden mit 2:3 (17:25, 25:23, 19:25, 25:15, 11:15) und holten somit im Hexenkessel am Platz der Deutschen Einheit in der hessischen Landeshauptstadt einen Auswärtszähler, der in der tabellarischen Endabrechnung noch sehr wichtig werden kann. Nach dem Tiebreak-Krimi ist Wiesbaden jetzt Vierter, Vilsbiburg Sechster.

WIESABDEN/VILSBIBURG Buchstäblich vom allerersten Ballwechsel an lieferten sich beide Teams vor 1.710 Fans, darunter eine stattliche Anzahl von Raben-Schlachtenbummlern, das erwartet enge, äußerst leidenschaftliche Duell. Die Gäste begannen mit Vanessa Agbortabi und Laura Künzler im Außenangriff, wobei die Schweizerin wegen Rückenproblemen schon nach wenigen Minuten raus musste und durch die weitgehend von ihrer Grippe genesene Lena Stigrot ersetzt wurde. Ansonsten vertraute Coach Timo Lippuner der gewohnten und in den letzten Wochen so erfolgreichen Formation. Den Anfangsabschnitt mussten die Raben über 6:8 und 12:16 mit 19:25 abgeben – durchaus unter Wert, denn beide Mannschaften bewegten sich weitgehend auf Augenhöhe.

Das war im zweiten Satz nicht anders, wobei nun das Ergebnis die Intensität des Spiels korrekt widerspiegelte. Die Raben führten 8:6 und 16:15, lagen 21:22 zurück und schafften mit 25:23 doch den 1:1-Ausgleich.

Es folgten zwei deutliche Sätze: Der dritte ging über 12:4 mit 25:19 an den VCW, im vierten kamen Lena Stigrot und Co. eindrucksvoll zurück und diktierten das Geschehen bis zum 16:5 quasi nach Belieben, am Ende stand ein 25:15 für die Gäste und damit der erneute Satzausgleich, diesmal zum 2:2.

Der Tiebreak musste entscheiden; er tat dies, nicht ohne die Fans aus beiden Lagern noch einmal in ein Wechselbad der Gefühle zu tauchen. Die Roten Raben erkämpften sich eine 7:3- und eine 10:7-Führung, doch sie brachten den Vorsprung nicht nach Hause, weil Wiesbaden alles mobilisierte und mit einer Aufschlagserie von Irina Kemmsies und dem nun entfesselten Heimpublikum im Rücken das Momentum auf seine Seite brachte, was schlussendlich zum 15:11 für die Hessinnen führte.

Raben-Trainer Timo Lippuner hatte unter Hinweis auf die schwierige Personalsituation (nur ein Teamtraining in der zurückliegenden Woche nach der Rückkehr der drei kranken bzw. verletzten Spielerinnen; dann erwischte die Grippe Libera Michaela Bertalanitsch, die aber trotzdem spielte; dazu die Rückenprobleme von Laura Künzler) gleichwohl ein Kompliment für seine Damen parat: „Wir sind heute ans Limit gegangen, als Team und individuell. Und am Schluss waren es ein paar kleine Fehler oder unpräzise Aktionen zuviel, die uns den Sieg gekostet haben. Aber was die Motivation und die Moral betrifft, können wir viel mitnehmen für die letzten beiden Punktspiele und für die Playoffs.“ Am kommenden Samstag, 24. Februar, 19 Uhr, erwarten die Roten Raben Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart in der Ballsporthalle.

Beste Scorerin in Wiesbaden (und Sports&Travel-MVP) war Dayana Segovia mit 21 Punkten, gefolgt vom Trio Lena Stigrot/Leonie Schwertmann/Vanessa Agbortabi (je 10).

Landshut